Das terrestrische Manifest
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Eine Serie politischer Unwetter hat die Welt durcheinandergebracht. Die Instrumente, mit denen wir uns früher orientierten, funktionieren nicht mehr. Verstanden wir Politik lange als einen Zeitstrahl, der von einer lokalen Vergangenheit in eine globale Zukunft führen würde, realisieren wir nun, dass der Globus für unsere Globalisierungspläne zu klein ist. Der Weg in eine behütetere Vergangenheit erweist sich ebenfalls als Fiktion. Wir hängen in der Luft, der jähe Absturz droht. In dieser brisanten Situation gilt es zuallererst, wieder festen Boden unter den Füßen zu gewinnen und sich dann neu zu orientieren. Bruno Latour unternimmt den Versuch, die Landschaft des Politischen neu zu vermessen und unsere politischen Leidenschaften auf neue Gegenstände auszurichten. Jenseits überkommener Unterscheidungen wie links und rechts, fortschrittlich und reaktionär plädiert er für eine radikal materialistische Politik, die nicht nur den Produktionsprozess einbezieht, sondern auch die ökologischen Bedingungen unserer Existenz.
Biographie - Latour, Bruno
Bruno Latour, geboren 1947 in Beaune, Burgund, Sohn einer Winzerfamilie. Studium der Philosophie und Anthropologie. Bruno Latour ist Professor am Sciences Politiques Paris. Für sein umfangreiches Werk hat er zahlreiche Preise und Ehrungen erhalten, darunter den Siegfried Unseld Preis und den Holberg-Preis. Zuletzt erschienen von ihm: Cogitamus (eu 38), Existenzweisen. Eine Anthropologie der Modernen (2014) und Das terrestrische Manifest (2018).
Rezensionen "Das terrestrische Manifest"
»Latours Buch ist eine politische Programmschrift ... Das Manifest will sein Publikum vom Kopf auf die Füße stellen. Im Titel liegt auch eine Aufforderung: Kommt auf den Boden der Tatsachen! Wacht auf!«Hendrikje Schauer, Der Tagesspiegel 11.05.2018
»Niemand hat die sozialen und ökologischen Bedingungen, unter denen wir heute leben, scharfsinniger analysiert als [Bruno Latour].«
Bernhard Malkmus, der Freitag 24.05.2018
»Latour nimmt die durchschnittliche europäische Gewöhnungsnormalität angesichts des Klimawandels nicht hin. Er will die Schockstarre lösen: Gesucht wird die Erde, auf der Menschen sich erden können. Gesucht wird: Politik.«
Elisabeth von Thadden, DIE ZEIT 28.06.2018
»... in seiner kurzen Form ist es ein gelungener, anregender und von der ersten bis zur letzten Seite spannend zu lesender Essay.«
Andrea Roedig, Deutschlandfunk Kultur 26.07.2018
»Latours Schrift ist weniger eine Anleitung, vielmehr eine sympathische Einladung teilzunehmen an der Suchbewegung, was das gemeinsame Terrestrische sein könnte, in dem sich ein Gefühl von Beschütztsein vermitteln ließe, ohne auf Identität und Verteidigung von Grenzen zu pochen.«
Jürgen Reuß, Badische Zeitung 22.08.2018
»Ein neuer Blick statt alte Verteilkämpfe: Bruno Latour weiß, wie die Avantgarde den Erdenbürger denkt.«
René Scheu, Neue Zürcher Zeitung 05.09.2018
»Latour ist jede Form von Esoterik völlig fremd, und auch das neueste Buch – Das terrestrische Manifest – ist eine soziologisch fundierte und äußerst engagierte politische Stellungnahme.«
Jean-Pierre Wils, Thema im Fokus September 2018
»Dass Latours Text sich auf feine, charmante Art und Weise von den sonst üblichen ›Earthmaster‹-Verlautbarungen eines zunehmend unglaubwürdigen Nachhaltigkeits- und ›Geoengineering‹-Diskurses abhebt, war zu erwarten.«
Helmut Geist, erdkunde.uni-bonn.de
»Latours Essay regt dazu an,
nicht nur die Fremd-, sondern auch die Selbstbestimmung genauer zu durchdenken.«
Felix Heidenreich, Neue Politische Literatur
»[Latour ist] ein unerschöpflicher Ideenlieferant für die Gegenwart.«
Joseph Hanimann, Süddeutsche Zeitung 22.02.2021
Hauptlesemotive: | Auseinandersetzen |
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Nebenlesemotive: | Verstehen |
Produktart: | Taschenbuch |
Produktform: | Taschenbuch |
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