Das zweite Schwert
 (10.05.2021)

11,00 €*

Produktnummer: 9783518471418
Verlag: Suhrkamp
Author: Handke, Peter
ISBN: 978-3-518-47141-8
Erscheinungsdatum: 10.05.2021

       
Produktinformationen "Das zweite Schwert"
  • Suhrkamp
  • Handke, Peter
  • 978-3-518-47141-8
  • 10.05.2021
  • 118 x 13 x 190 (B/T/H)
  • 152
  • suhrkamp taschenbuch (5141)
  • deutsch
  • 1
  • 157 Seiten
  • 7 %

  • Zurückgekehrt nach jahrelangem Unterwegssein in die Gegend südwestlich von Paris, drängt es den Helden drei Tage später bereits zu einem erneuten Aufbruch. Er will Rache nehmen an einer Journalistin, die seine Mutter in einem Zeitungsartikel denunziert hatte, dem Anschluß ihres Landes an Deutschland zugejubelt zu haben. Eine wahrheitswidrige Behauptung. »›Das also ist das Gesicht eines Rächers!‹ sagte ich zu mir selber, als ich mich an dem bewußten Morgen, bevor ich mich auf den Weg machte, im Spiegel ansah.«

    »Ich hatte mir keinerlei Plan ausgedacht oder festgesetzt. Weder mit einem bestimmten Bewegungs- und Ortsplan war ich aufgebrochen noch mit einem sonstigen. Es hatte zu geschehen: So war es in mich eingeschrieben, und das hatte mich auf die Beine gebracht.« Und so mündet der Rachefeldzug in ein Fest, eine bewusste Entscheidung des Erzählers Peter Handke: In die geschriebene Geschichte erhält nur Zutritt, was in der Realgeschichte Bestand hat. Und umgekehrt: Sich vollziehende Geschichte erlangt nur Wirklichkeit, wenn sie des Erzählens wert ist.


    Biographie - Handke, Peter

    Peter Handke wird am 6. Dezember 1942 in Griffen (Kärnten) geboren. Die Familie mütterlicherseits gehört zur slowenischen Minderheit in Österreich; der Vater, ein Deutscher, war in Folge des Zweiten Weltkriegs nach Kärnten gekommen. Zwischen 1954 und 1959 besucht Handke das Gymnasium in Tanzenberg (Kärnten) und das dazugehörige Internat. Nach dem Abitur im Jahr 1961 studiert er in Graz Jura. Im März 1966, Peter Handke hat sein Studium vor der letzten und abschließenden Prüfung abgebrochen, erscheint sein erster Roman Die Hornissen. Im selben Jahr 1966 erfolgt die Inszenierung seines inzwischen legendären Theaterstücks Publikumsbeschimpfung in Frankfurt am Main in der Regie von Claus Peymann.

    Seitdem hat er mehr als dreißig Erzählungen und Prosawerke verfaßt, erinnert sei an: Die Angst des Tormanns beim Elfmeter (1970), Wunschloses Unglück (1972), Der kurze Brief zum langen Abschied (1972), Die linkshändige Frau (1976), Das Gewicht der Welt (1977), Langsame Heimkehr (1979), Die Lehre der Sainte-Victoire (1980), Der Chinese des Schmerzes (1983), Die Wiederholung (1986), Versuch über die Müdigkeit (1989), Versuch über die Jukebox (1990), Versuch über den geglückten Tag (1991), Mein Jahr in der Niemandsbucht (1994), Der Bildverlust (2002), Die Morawische Nacht (2008), Der Große Fall (2011), Versuch über den Stillen Ort (2012), Versuch über den Pilznarren (2013). 

    Auf die Publikumsbeschimpfung 1966 folgt 1968, ebenfalls in Frankfurt am Main uraufgeführt, Kaspar. Von hier spannt sich der Bogen weiter über Der Ritt über den Bodensee 1971), Die Unvernünftigen sterben aus (1974), Über die Dörfer (1981), Das Spiel vom Fragen oder Die Reise zum sonoren Land (1990), Die Stunde da wir nichts voneinander wußten (1992), über den Untertagblues (2004) und Bis daß der Tag euch scheidet (2009) über das dramatische Epos Immer noch Sturm (2011) bis zum Sommerdialog Die schönen Tage von Aranjuez (2012) zu Die Unschuldigen, ich und die Unbekannte am Rand der Landstraße (2016).

    Darüber hinaus hat Peter Handke viele Prosawerke und Stücke von Schriftsteller-Kollegen ins Deutsche übertragen: Aus dem Griechischen Stücke von Aischylos, Sophokles und Euripides, aus dem Französischen Emmanuel Bove (unter anderem Meine Freunde), René Char und Francis Ponge, aus dem Amerikanischen Walker Percy.

    Sein Werk wurde mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet. Die Formenvielfalt, die Themenwechsel, die Verwendung unterschiedlichster Gattungen (auch als Lyriker, Essayist, Drehbuchautor und Regisseur ist Peter Handke aufgetreten) erklärte er selbst 2007 mit den Worten: »Ein Künstler ist nur dann ein exemplarischer Mensch, wenn man an seinen Werken erkennen kann, wie das Leben verläuft. Er muß durch drei, vier, zeitweise qualvolle Verwandlungen gehen.«

    2019 wurde Peter Handke mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet.


    Rezensionen "Das zweite Schwert"

    »Handkes Maigeschichte, ein literarisch virtuoser, staunenswert irritierender Selbsterkundungs-Text ...«
    Ulrich Kühn, NDR Kultur 14.02.2020



    »Das Buch verschränkt virtuos das Hohe und das Possenhafte ... Frühlingshaft leicht liest sich die Maigeschichte und ist doch ein altmeisterliches ›ernstes Spiel‹.«
    Thomas E. Schmidt, DIE ZEIT 13.02.2020



    »Das zweite Schwert ist nicht aus Stahl, sondern das Erzählen selbst. Eine fromme Legende? Mag sein. Aber ein Sieg der Literatur.«
    Lothar Müller, Süddeutsche Zeitung 15.02.2020



    »Dieses Buch ist die perfide Rache Handkes an seinen Kritikern, so will und muss man es heute vielleicht lesen – und zugleich ein Fest für seine Bewunderer. Ein zweischneidiges Schwert.«
    Philipp Haibach, DIE WELT 15.02.2020



    »Handke spielt locker alle Karten, die er so in seinem Ärmel versteckt hat. Scheint die Geschichte erst eine fast beiläufige Aneinanderreihung, wächst sie sich so zum komplexen Gefüge aus. Und zwischendurch zwinkert Handke uns zu. Sein Held ist nie unsympathisch, denn er ist auch nie mordlüstern. ... Das hält die Rachegeschichte in einer sie konterkarierenden Leichtigkeit und heiteren Balance.«
    Michael Wurmitzer, Der Standard 15.02.2020



    »Peter Handkes neues Buch zeigt ihn als Giganten der Beschreibungskunst. ... [Er schafft] eine Art von Dichtung, die keinem raschen Verfallsdatum unterliegt und noch in 100 Jahren bei Lesern für Begeisterung sorgen dürfte.«
    Ulf Heise, MDR



    »Für Peter Handkes Verhältnisse ungewöhnlich hält er im Zweiten Schwert bis zum Ende die Spannung. Wird der Erzähler noch Rache an der Journalistin nehmen? Es ist ein literarisches Spiel – nicht nur mit dem, was im Buch passiert, sondern auch im Wissen um den eigenen Ruf.«
    Sebastian Hammelehle, DER SPIEGEL 15.02.2020



    »Das zweite Schwert fügt sich in [Peter Handkes] Erzählkosmos ein wie ein prächtig schillernder Mosaikstein.«
    Werner Krause, Kleine Zeitung, Graz 15.02.2020



    »Die Maigeschichte strotzt vor Referenzen auf so vieles, was Handke in seiner langen Karriere geschrieben hat ... Handke spielt mit seinem Werk, leichtfüßig oft, dann tief, wenn’s um große Themen geht ...«
    Mladen Gladić, der Freitag 21.02.2020



    »Wie sich am Ende alles schließt, fast wie selbstverständlich findet, rührt den Leser. Den anderen ist eh' nicht zu helfen. Werden sie wenigstens schweigen? Es steht zu befürchten - nein.«
    Lothar Struck, Glanz & Elend - Magazin für Literatur und Zeitkritik 14.02.2020



    »Der kriegerisch anmutende Titel Das zweite Schwert geht auf diese Weise ganz und gar in der Literatur auf, und Handkes Epos schließt sich wie traumwandlerisch an die Epen Homers an. ... Mit dem Hallraum der antiken Epen ist für Handke die Grenze zwischen Erzählen und Religion aufgehoben. Das ist nicht als eine theologische Überzeugung zu werten, sondern als Ausdruck dessen, dass die Literatur alles umfasst.«
    Helmut Böttiger, Deutschlandfunk Kultur 13.02.2020



    Hauptlesemotive: Entspannen
    Nebenlesemotive: Leichtlesen
    Produktart: Taschenbuch
    Produktform: Taschenbuch

    0 von 0 Bewertungen

    Bewerten Sie dieses Produkt!

    Teilen Sie Ihre Erfahrungen mit anderen Kunden.