Der Fluss und das Meer
In der Titelgeschichte Der Fluss und das Meer zieht die Ich-Erzählerin eine Spur von Mariupol am Asowschen Meer, an dem ihre Mutter aufwuchs, bis zur Regnitz in Franken, dem Fluss, in dem diese sich das Leben nahm. Zu anderen Zeiten verliebt sie sich in einen Fremden, mit dem sie die Magie der Musik verbindet, oder sie beobachtet eine verwahrloste Nachbarin, die ihre Umgebung wissentlich zugrunde gehen lässt. In Sri Lanka lernt sie Hunger und extremes Elend kennen, das die Welt sehenden Auges geschehen lässt, und in einer schweren existenziellen Krise zieht sie sich schließlich in eine Einsiedelei in den südpfälzischen Weinbergen zurück und ringt dort mit einer dunklen inneren Macht.
Die in diesem Band enthaltene Geschichte «Nachbarinnen» wurde 2024 mit dem «Boccaccio.cc-Preis für die beste Erzählung des Jahres» ausgezeichnet.
«Die Sprache Wodins nimmt dem, was sie erzählt, nicht den Schrecken. Im Gegenteil: Sie macht ihn spürbar, nachvollziehbar. Und gleichzeitig spendet ihre Kunst den so nötigen Trost.» Frauke Böger, Der Spiegel
«Große Literatur, die über ihre Themen und ihre Sprache eine wunderbare Symbiose schafft.» Ingo Petz, Der Standard
«Wie gut und ermutigend, dass es Natascha Wodin und ihre Bücher gibt!» Marko Martin, Welt am Sonntag
Biographie - Wodin, Natascha
Natascha Wodin, 1945 als Kind sowjetischer Zwangsarbeiter in Fürth/Bayern geboren, wuchs erst in deutschen DP-Lagern, dann, nach dem frühen Tod der Mutter, in einem katholischen Mädchenheim auf. Auf ihr Romandebüt Die gläserne Stadt, das 1983 erschien, folgten zahlreiche Veröffentlichungen, darunter die Romane Nachtgeschwister und Irgendwo in diesem Dunkel. Ihr Werk wurde unter anderem mit dem Hermann-Hesse-Preis, dem Brüder-Grimm-Preis und dem Adelbert-von-Chamisso-Preis ausgezeichnet, für Sie kam aus Mariupol wurden ihr der Alfred-Döblin-Preis, der Preis der Leipziger Buchmesse und der Hilde-Domin-Preis für Literatur im Exil 2019 verliehen. 2022 wurde sie mit dem Joseph-Breitbach-Preis für ihr Gesamtwerk ausgezeichnet. Natascha Wodin lebt in Berlin und Mecklenburg.
Rezensionen "Der Fluss und das Meer"
Da ist es wieder, das Wodin-Paradox. Denn gerade dieses unberechenbare Dunkle, das oft Quelle der schlimmsten Verzweiflung ist, diese unbekannte Dimension kann, in Literatur gefasst, ungeheuer interessant sein. Hier jedenfalls ist das so.Frankfurter Rundschau (Katharina Granzin)
Es ist selbstredend kein leichtes Buch, schon gar nicht ein leichtfertiges, sondern eines, das verstört und das einem tief in die Seele stößt, was nur so wirksam gelingt, weil Natascha Wodins musikalisch dahinfließende Sprache einen wie eine Liane packt, einschnürt und nicht mehr loslässt und mit sich schleift, ohne dass es ein Entrinnen gibt. (...) Große Literatur, die über ihre Themen und ihre Sprache eine wunderbare Symbiose schafft.
Der Standard (Ingo Petz)
Ihre Literatur ist kräftig genug, eigene Wirklichkeiten zu entwerfen und dem traumatischen Erlebten damit etwas Neues, Eigenes entgegenzusetzen.
RBB Kultur (Jörg Magenau)
Die Sprache Wodins nimmt dem, was sie erzählt, nicht den Schrecken. Im Gegenteil: Sie macht ihn spürbar, nachvollziehbar. Und gleichzeitig spendet ihre Kunst den so nötigen Trost.
Der Spiegel (Frauke Böger)
Eine bildhafte Sprache und die Kraft, unmittelbar zu berühren.
Nürnberger Nachrichten (Frauke Böger)
Natascha Wodin erweist sich auch in ihrem neuen, autobiografisch grundierten Erzählband als literarische Chronistin voller Genauigkeit und Empathie. Wie gut und ermutigend, dass es Natascha Wodin und ihre Bücher gibt!
Welt am Sonntag (Marko Martin)
Fünf Erzählungen enthält das neue Buch von Natascha Wodin, sie stammen aus unterschiedlichen Zeiten. Jetzt zeigen sie - in überarbeiteter Form - das große Können der Autorin (...) wie meisterhaft Natascha Wodin psychologische Situationen beschreiben kann.
Lesart (Eva Pfister)
Hauptlesemotive: | Entspannen |
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Produktart: | Taschenbuch |
Produktform: | Taschenbuch |
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