Die Baugrube
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»Die Unterdrückung der Baugrube hat die russische Prosa um fünfzig Jahre zurückgeworfen«, urteilte einst Joseph Brodsky. Wie kein zweiter Autor lässt Andrej Platonow die Atmosphäre einer Epoche spüren, die voll war von Utopien und Prophezeiungen einer künftigen Welt. Am Rande einer Stadt heben Arbeiter eine Grube aus, um ein „gemeinproletarisches Haus“ zu bauen. Vom Kriegsinvaliden über den Handlanger bis zum Ingenieur bildet sich unter den freiwilligen Sklaven eine Hierarchie, die den sozialen Verhältnissen in Stalins Sowjetunion entspricht. Sie setzen alle ihre Kräfte ein, die glückliche Zukunft der Menschheit durch ihrer Hände Arbeit herbeizuführen – und werden doch von der Wucht dieser Aufgabe erdrückt.
Biographie - Platonow, Andrej
Andrej Platonow, 1899 in Woronesch geboren, begann mit 14 Jahren zu arbeiten, absolvierte später das Eisenbahnertechnikum und war in den 20er Jahren als Ingenieur für Bewässerungstechnik und Elektrifizierung tätig. Seit 1918 publizierte er Lyrik, Erzählungen und journalistische Arbeiten. Seine Hauptwerke, Tschewengur (1926) und Die Baugrube (1930), konnten nicht erscheinen. Platonow starb 1951. Erst in den 80er Jahren setzte seine Wiederentdeckung ein.
Gabriele Leupold ist Übersetzerin aus dem Russischen (u. a. Michail Bachtin, Vladimir Sorokin, Michail Ryklin) und Veranstalterin von Workshops für Übersetzer und Studierende. Für ihre Arbeit erhielt sie mehrere Preise, u.a. den Celan Preis (2002) für die Übersetzung von Andrej Belyjs Petersburg, sowie den Johann-Heinrich-Voß-Preis (2012).
Gabriele Leupold ist Übersetzerin aus dem Russischen (u. a. Michail Bachtin, Vladimir Sorokin, Michail Ryklin) und Veranstalterin von Workshops für Übersetzer und Studierende. Für ihre Arbeit erhielt sie mehrere Preise, u.a. den Celan Preis (2002) für die Übersetzung von Andrej Belyjs Petersburg, sowie den Johann-Heinrich-Voß-Preis (2012).
Sibylle Lewitscharoff, 1954 in Stuttgart als Tochter eines bulgarischen Vaters und einer deutschen Mutter geboren, studierte Religionswissenschaften in Berlin, wo sie, nach längeren Aufenthalten in Buenos Aires und Paris, heute lebt. Nach dem Studium arbeitete sie zunächst als Buchhalterin in einer Werbeagentur. Sie veröffentlichte Radiofeatures, Hörspiele und Essays. Für Pong erhielt sie 1998 den Ingeborg-Bachmann-Preis. Es folgten die Romane Der Höfliche Harald (1999), Montgomery (2003) und Consummatus (2006). Der Roman Apostoloff wurde 2009 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. 2013 wurde sie mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet.
Sibylle Lewitscharoff ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung sowie der Berliner Akademie der Künste. 2013/14 verbrachte sie ein Jahr als Stipendiatin in der Villa Massimo in Rom, danach war sie Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin.
Rezensionen "Die Baugrube"
»Originell, atmosphärisch dicht – und meisterlich übersetzt.«Caroline Fetscher, Der Tagesspiegel 11.12.2016
»Ein Buch, dessen Lektüre verändert.«
Karla Hielscher, Deutschlandfunk 14.12.2016
»Die Baugrube ist ein Epochenbuch. Dass Platonow jetzt neu entdeckt werden kann, ist ein Glücksfall.«
Christian Eger, Naumburger Tageblatt 16.12.2016
»Wer selbst noch eine unverheilte oder schlecht vernarbte sozialistische Wunde hat, wer sich verstärkt für die Kultur und Geschichte der Sowjetunion interessiert – dem kann man diesen grubendunklen Roman als paradigmatisches Werk empfehlen.«
Wolfgang Schneider, Deutschlandfunk Kultur 17.12.2016
»Eine phänomenale Neuübersetzung ... Gabriele Leupold hat das regelverletzende Russisch des Originals in ein ebenso Korrektheit vermeidendes Deutsch übertragen, dass es einem die Sprache verschlägt.«
Harald Loch, Nürnberger Nachrichten 12.01.2017
»Dank der ebenso klugen wie erfindungsreichen Übersetzung von Gabriele Leupold lässt sich endlich auch hierzulande der ästhetische Rang Andrej Platonows nachvollziehen, der den Schriftsteller zu einem Ausnahmekünstler macht.«
Christine Hamel, Bayerischer Rundfunk 14.01.2017
»Es ist im 20. Jahrhundert kein schöneres, furchtbareres und klügeres Buch über Totalitarismus und Utopie geschrieben worden.«
Andrzej Stasiuk, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 29.01.2017
»Sprachlich einzigartig!«
Ferdinand Quante, WDR 12.01.2017
»Der Pessimismus eines Prediger Salomo prallt auf markige Zukunftsparolen. Aus dieser Kollision des Unvereinbaren springt der Funke Poesie, der Platonows Roman zum Meisterwerk macht.«
Bettina Kaibach, Frankfurter Allgemeine Zeitung 01.02.2017
»Ein Meisterwerk.«
Tim Neshitov, Süddeutsche Zeitung 01.03.2017
»Eine neue, tiefschürfende und kongeniale Übertragung …«
Karlheinz Kasper, neues deutschland 30.01.2017
» ... Andrej Platonow schreibt in einer unerhörten Sprache, voller Anspielungen, Neuschöpfungen, schwindelerregender Bilder.«
Sonja Zekri, Süddeutsche Zeitung 15.07.2017
»Es gab nie einen günstigeren Zeitpunkt, Andrei Platonow neu zu entdecken, als heute.«
Ulrich M. Schmid, Neue Zürcher Zeitung 12.08.2017
Hauptlesemotive: | Entspannen |
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Produktart: | Taschenbuch |
Produktform: | Taschenbuch |
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