Die Obstdiebin oder Einfache Fahrt ins Landesinnere
 (08.04.2019)

15,00 €*

Produktnummer: 9783518469507
Verlag: Suhrkamp
Author: Handke, Peter
ISBN: 978-3-518-46950-7
Erscheinungsdatum: 08.04.2019

       
Produktinformationen "Die Obstdiebin oder Einfache Fahrt ins Landesinnere"
  • Suhrkamp
  • Handke, Peter
  • 978-3-518-46950-7
  • 08.04.2019
  • 120 x 37 x 192 (B/T/H)
  • 507
  • suhrkamp taschenbuch (4950)
  • deutsch
  • 2
  • 559 Seiten
  • 7 %

  • Als das »Letzte Epos« (mit großem »L«) hat Peter Handke seinen neuen Roman bezeichnet. Mit der Niederschrift begann er am 1. August 2016: »Diese Geschichte hat begonnen seinerzeit an einem jener Mittsommertage, da man beim Barfußgehen im Gras wie eh und je zum ersten Mal im Jahr von einer Biene gestochen wird.« Dieser Stich wird, wie der Autor am 2. August festhält, zum »Zeichen«. »Ein gutes oder ein schlechtes? Weder als gutes noch als ein schlechtes, gar böses – einfach als ein Zeichen. Der Stich jetzt gab das Zeichen, aufzubrechen. Zeit, daß du dich auf den Weg machst. Reiß dich los von Garten und Gegend. Fort mit dir. Die Stunde des Aufbruchs, sie ist gekommen.« Die Reise führt aus der Niemandsbucht, Umwegen folgend, sie suchend, in das Landesinnere, wo die Obstdiebin, »einfache Fahrt«, keine Rückfahrt, bleiben wird, oder auch nicht? Am 30. November 2016, dem letzten Tag der Niederschrift des Epos, resümiert Peter Handke die ungeheuerlichen und bisher nie gekannten Gefahren auf ihrem Weg dorthin: »Was sie doch in den drei Tagen ihrer Fahrt ins Landesinnere alles erlebt hatte: seltsam. Oder auch nicht? Nein, seltsam. Bleibend seltsam. Ewig seltsam.«

    Biographie - Handke, Peter

    Peter Handke wird am 6. Dezember 1942 in Griffen (Kärnten) geboren. Die Familie mütterlicherseits gehört zur slowenischen Minderheit in Österreich; der Vater, ein Deutscher, war in Folge des Zweiten Weltkriegs nach Kärnten gekommen. Zwischen 1954 und 1959 besucht Handke das Gymnasium in Tanzenberg (Kärnten) und das dazugehörige Internat. Nach dem Abitur im Jahr 1961 studiert er in Graz Jura. Im März 1966, Peter Handke hat sein Studium vor der letzten und abschließenden Prüfung abgebrochen, erscheint sein erster Roman Die Hornissen. Im selben Jahr 1966 erfolgt die Inszenierung seines inzwischen legendären Theaterstücks Publikumsbeschimpfung in Frankfurt am Main in der Regie von Claus Peymann.

    Seitdem hat er mehr als dreißig Erzählungen und Prosawerke verfaßt, erinnert sei an: Die Angst des Tormanns beim Elfmeter (1970), Wunschloses Unglück (1972), Der kurze Brief zum langen Abschied (1972), Die linkshändige Frau (1976), Das Gewicht der Welt (1977), Langsame Heimkehr (1979), Die Lehre der Sainte-Victoire (1980), Der Chinese des Schmerzes (1983), Die Wiederholung (1986), Versuch über die Müdigkeit (1989), Versuch über die Jukebox (1990), Versuch über den geglückten Tag (1991), Mein Jahr in der Niemandsbucht (1994), Der Bildverlust (2002), Die Morawische Nacht (2008), Der Große Fall (2011), Versuch über den Stillen Ort (2012), Versuch über den Pilznarren (2013). 

    Auf die Publikumsbeschimpfung 1966 folgt 1968, ebenfalls in Frankfurt am Main uraufgeführt, Kaspar. Von hier spannt sich der Bogen weiter über Der Ritt über den Bodensee 1971), Die Unvernünftigen sterben aus (1974), Über die Dörfer (1981), Das Spiel vom Fragen oder Die Reise zum sonoren Land (1990), Die Stunde da wir nichts voneinander wußten (1992), über den Untertagblues (2004) und Bis daß der Tag euch scheidet (2009) über das dramatische Epos Immer noch Sturm (2011) bis zum Sommerdialog Die schönen Tage von Aranjuez (2012) zu Die Unschuldigen, ich und die Unbekannte am Rand der Landstraße (2016).

    Darüber hinaus hat Peter Handke viele Prosawerke und Stücke von Schriftsteller-Kollegen ins Deutsche übertragen: Aus dem Griechischen Stücke von Aischylos, Sophokles und Euripides, aus dem Französischen Emmanuel Bove (unter anderem Meine Freunde), René Char und Francis Ponge, aus dem Amerikanischen Walker Percy.

    Sein Werk wurde mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet. Die Formenvielfalt, die Themenwechsel, die Verwendung unterschiedlichster Gattungen (auch als Lyriker, Essayist, Drehbuchautor und Regisseur ist Peter Handke aufgetreten) erklärte er selbst 2007 mit den Worten: »Ein Künstler ist nur dann ein exemplarischer Mensch, wenn man an seinen Werken erkennen kann, wie das Leben verläuft. Er muß durch drei, vier, zeitweise qualvolle Verwandlungen gehen.«

    2019 wurde Peter Handke mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet.


    Rezensionen "Die Obstdiebin oder Einfache Fahrt ins Landesinnere"

    »Anders, als der Autor glauben mag, liegt die Stärke dieses wie seiner anderen epischen Großprojekte nicht im weltumspannenden Gestus des Erzählers. Sondern in den Passagen, in dem er seinem Doppelgänger den Vortritt lässt, dem Verfasser von Aufzeichnungen und Meister der Prosa des Augenblicks.«
    Lothar Müller, Süddeutsche Zeitung 13.11.2017



    »Die Obstdiebin ist, wie jeder Handke, ein sehr seltsames Buch, eines das um seine Seltsamkeit weiß. Es gibt darin Wunderbares und Wunderliches und, wie bei einem modernen Parzival nicht anders zu erwarten, manche Wunde – die das Erzählen nicht heilen, sondern allenfalls bedecken kann.«
    Richard Kämmerlings, DIE WELT 11.11.2017



    »Sehr reizvoll ist, dass die ›Obstdiebin‹ über die ganze Erzählung hinweg zwischen einer Figur aus Fleisch und Blut und einem Phantasma schillert ...«
    Jan Wiele, Frankfurter Allgemeine Zeitung 16.11.2017



    »Peter Handke nutzt die herzhafte Geschichte von der Obstdiebin immer wieder für aphoristische Einschübe zu Krieg und Frieden, zu Gesellschaft und ihren Verkommenheiten. Diese Einfälle geben dem einfachen Leben auf der Tour eine ernste Würde, die aus dem Roman großartige Literatur macht.«
    Harald Loch, Frankfurter Neue Presse 18.11.2017



    »Wer Handkes Heldin von Chaville ... auf ihrer Wanderung in die ferne, als Sehnsuchtsort ausgemacht Picardie folgt, den nimmt ihr Schöpfer einmal mehr mit auf eine Reise durch seinen eigenen Denk- und Fühlkosmos.«
    Peter Henning, Berner Zeitung 27.11.2017



    » ... man kann nicht anders, als dieses Buch als ein einziges großes Abenteuer zu empfinden ... «
    Stefan Kister, Stuttgarter Zeitung 23.11.2017



    »Peter Handke hat die Gabe, die Wirklichkeit wie ein paar gut eingelaufene Wanderschuhe sorgfältig zu putzen: eincremen, bürsten, polieren als Kunstwerk. Nicht um etwas zu beschönigen, sondern um dafür zu sorgen, dass man Lust hat, darin weiterzugehen.«
    Annemarie Stoltenberg, NDR 04.12.2017



    »... es ist einmal mehr beneidenswert, mit welcher Geduld, mit welch sprachlicher, altmodischer Einfachheit und fast schon naiver Überraschung da einer die Welt sieht, wie sie vielleicht doch noch ertragbar sein kann.«
    Bernd Noack, Nürnberger Nachrichten 04.12.2017



    »Peter Handke zeigt sich einmal mehr als einer der kreativsten, unangepasstesten Dichter von heute.«
    Ulf Heise, Neue Presse 07.12.2017



    »... Handke ist ein Wahrnehmungskünstler, der die unbeugsame Sprachensensibilität, mit der er zu Werke geht, offenlegt im Schreiben.«
    Michael Schreiner, Augsburger Allgemeine 07.12.2017



    »Kurz, ein Geschenk ist dieses Buch, ein weiterer Meilenstein im Werk eines der großen Autoren unserer Zeit.«
    Martin Krumbholz, WDR 07.12.2017



    »Dieser Roman ist hoch-politisch, subversiv, wenn man Politisches nicht auf platte Agitation und Darstellung sogenannter Realpolitik verkürzt und bereit ist, die im Roman erzählte humanere, warme Welt als politischen Gegenentwurf zur kaltgekachelten, inhumanen Welt zu lesen ...«
    Klaus Goergen, der Freitag 12.12.2017



    Hauptlesemotive: Entspannen
    Nebenlesemotive: Leichtlesen
    Produktart: Taschenbuch
    Produktform: Taschenbuch

    0 von 0 Bewertungen

    Bewerten Sie dieses Produkt!

    Teilen Sie Ihre Erfahrungen mit anderen Kunden.