Gezeiten der Stadt
Kanon Verlag Berlin
28,00 €
Produktnummer:
9783985680054
Produktinformationen "Gezeiten der Stadt"
Die andere Seite der Geschichte. Diese seltene Mischung aus Memoir, Kulturgeschichte und Stadtbild ist ein Gegenentwurf zu den Berlin-Büchern der Vergangenheit. Eine elegante und bewegende Erinnerung an eine verwundete Metropole. Von ihrem Zimmer am Landwehrkanal aus hat die britisch-amerikanische Kunstkritikerin Kirsty Bell einen besonderen Blick auf die Stadt, in der sie seit 20 Jahren lebt. Ihr Augenmerk gilt nicht den Königen und den Monumenten. Es sind die Brachen, die drängenden Wasser und die besonderen Schicksale, die sie interessieren. Preußischer Militarismus und männlicher Ingenieurssinn haben Berlin geprägt, die Gewalt des 20. Jahrhunderts hat es traumatisiert. Von Walter Benjamin zu Rosa Luxemburg, von Gabriele Tergit zu Hannah Arendt und hin zu den Bewohner:innen ihres eigenen Gründerzeithauses lässt Kirsty Bell die Menschen sprechen. Noch immer ist die Stadt aus dem Takt, so wie es Bells eigenes Leben war. Doch nur deshalb kann sie Berlin zum Besseren hin erzählen. »Kirsty Bells Berlin-Betrachtung ist ein Wunder: Ein Blick aus dem Fenster – und es erschließt sich eine ganze Welt voller echter und fantastischer Geschichten.« Jan Brandt
Rezensionen "Gezeiten der Stadt"
»Kirsty Bell ist ein echtes Kunststück gelungen: Sie erzählt von der versunkenen Vergangenheit Berlins als frisch aufgetauchter Gegenwart – und sie erklärt die Energie dieser Stadt aus der Geschichte der Menschen, der Straßen, der Hoffnungen, die sie geprägt haben.«Florian Illies
»Kirsty Bells Berlin-Betrachtung ist ein Wunder: Ein Blick aus dem Fenster – und es erschließt sich eine ganze Welt voller echter und fantastischer Geschichten.« Jan Brandt
»Der fast manische Zugang der Autorin ist umwerfend, die Passagen über die Weimarer Republik und die letzten Kriegsmonate 1945 in ihrem Viertel sind atemberaubend. Diese Autorin schaut auf die Stadt wie Virginia Woolf in ihrer Erzählung ›Das Mal an der Wand‹.«
Andrea Seibel, Die literarische Welt
»Im Erforschen ihres sozialen Nahbereichs erinnert Bells wunderbar tiefsinniges Buch an Pascal Hugues‘ ›Ruhige Straße in guter Wohnlage‹: Hier wie dort ist es der Blick einer Zugewanderten, der neue Schichten im Gesamtbild freilegt. Einsichten in Sümpfe und Gezeitenströme verdankt es auch Klaus Theweleits ›Männerphantasien‹. Der große Gewährsmann aber ist Walter Benjamin. Wie Benjamins Denkbildern liegt der Erzählung das Wissen zugrunde, dass im Fragment mehr Bedeutung steckt als im Anschein des großen Ganzen. Die Spuren der Vergangenheit sind überall. Man muss sie nur zu lesen wissen.«
Thomas Groß, Deutschlandfunk Kultur
»Die wärmsten und genauesten Bücher über die deutsche Hauptstadt schreiben Briten, das ist eigentlich seit Christopher Isherwoods ›Berlin Stories‹ bekannt. Die Kunstkritikerin Kirsty Bell, […] hat mit ›Gezeiten der Stadt‹ jetzt ein Berlin-Buch geschrieben, das dementsprechend einerseits mit preußischer Akkuratesse recherchiert ist und andererseits in der angelsächsischen Tradition persönlich gehaltener ›memoirs“ steht. Das ist in diesem Fall unbedingt ein Vorteil, weil Bell, die darin auch vom Scheitern einer Ehe erzählt, sich vor allem für die Frauenfiguren in der Geschichte der Stadt interessiert, also eher für die Perspektive von Luxemburg und Tergit als immer nur für die von Döblin oder eben Isherwood. [Berlin ist] in Wahrheit ein Morast, an dessen Trockenlegung immer noch gearbeitet wird, und ein Sumpf, in dem die Leute strampelnd versinken – was den meisten auch noch ein eigentümliches Vergnügen ist. Aber das ist das Versinken in einem guten Buch ja auch.«
Peter Richter, Süddeutsche Zeitung
»It is easy to be carried along by these submerged currents, by the momentum of the prose, the motion through a resisting city. As in other classics of urban discovery, the personal becomes universal, and the past that demands to live in the present is revealed like a shining new reef. As we return, time and again, to the solitary figure at the window.«
Iain Sinclair
»Eine Stadtgeschichte der letzten 150 Jahre, die sensibilisiert für die Leistungen, die kulturellen, die politischen, aber unbedingt auch die alltäglichen Leistungen und das Leiden von Frauen, die in der großen, männlichen Geschichtsschreibung meist nicht vorkommen […] so zugänglich sich auch das Ergebnis liest und so persönlich es auch ist, es ist eben auch ganz solide, wissenschaftliche, historische Forschung […] [Kirsty Bell verfolgt] Ansätze, die versuchen zu zeigen, wie die Energien von Menschen, die hier mal gelebt haben, gelitten haben, was geleistet haben, wie die erhalten geblieben sind, in ihren Werken, in den Häusern aber auch in sowas schwer beschreibbaren, wie Gedankenfeldern und ich finde es sehr bemerkenswert, dass auch solche Aspekte in diesem Buch vorkommen, als Ausdruck davon, wie umfassend und mit welcher wirklich besonderen Sensibilität Kirsty Bell ihre Berliner Stadtgeschichte geschrieben hat.«
Thomas Böhm, Radio eins
»With The Undercurrents, Kirsty Bell does for Berlin what Luc Sante has done for New York and Rebecca Solnit for San Francisco; she tells the stories recorded in the city’s stone and water, and in the hearts of its inhabitants. Her profound and idiosyncratic chronicle of Berlin is an act of hydromancy, divining a history of love and loss from the water that flows beneath and between the city’s bricks.«
Dan Fox
Hauptlesemotive: | Entdecken |
---|---|
Nebenlesemotive: | Verstehen |
Produktart: | Buch gebunden |
Produktform: | Hardcover |
Anmelden
Keine Bewertungen gefunden. Teilen Sie Ihre Erfahrungen mit anderen.