Hundesohn
24,00 €
Autor: Keskinkılıç, Ozan Zakariya
ISBN: 978-3-518-43254-9
Veröffentlichung: 15.09.2025
Dies ist eine Liebesgeschichte. Sie spielt im Juni, im Juli, im August in Adana, dreitausend Kilometer weit weg von Berlin. In Berlin lebt Zeko. Hier trifft er Männer in Parks und Cafés, auf Dating-Apps und vor der Moschee. Doch jedes Mal, wenn sich ihre Lippen berühren, reißen ihn die Gedanken zurück zu Hassan, dem Nachbarsjungen in Adana, den Dede, sein Großvater, immer nur »Hundesohn« nennt. Zeko kennt das laute Viertel, den Staub in den Gassen nur aus den Sommerferien. Dann stirbt Dede an einem Herzinfarkt. Aber Zeko will nicht vergessen, nicht den Großvater, der alten Männern die Sorgen aus dem Bart schnitt und auf Arabisch sang, nicht die religiösen Rituale und den Geschmack von Bamya. Und vor allem nicht Hassan.
»In neun Tagen werde ich Hassan wiedersehen«, wiederholt er wie ein Mantra: beim Freitagsgebet, in der Therapiesitzung, im Prinzenbad, beim Mittagessen mit seiner besten Freundin Pari. Aber etwas ist geschehen, als Zeko und Hassan sich das letzte Mal sahen. Etwas, das immer heftiger heraufdrängt, je näher der Tag seiner Abreise kommt.
Hundesohn erzählt radikal und poetisch von Liebe und Begehren. Von der Euphorie und Verletzlichkeit, der Angst und dem Glück, wenn man liebt. Vom leisen Schrei und lauten Flüstern: am Küchentisch, in fremden Betten und im Gebet. Und vermisst dabei unsere zerrissene Gegenwart, über alle Grenzen von Ländern, Sprache und Körper hinweg.
Biographie - Keskinkılıç, Ozan Zakariya
Ozan Zakariya Keskinkılıç, geboren 1989, studierte Politikwissenschaften in Wien, Berlin und Cambridge. 2022 erschien sein Lyrikdebüt Prinzenbad im Elif Verlag, 2023 das Sachbuch Muslimaniac. Die Karriere eines Feindbildes im Verbrecher Verlag. Seine Texte wurden in Zeitschriften und Anthologien (u. a. anders bleiben, Rowohlt 2023) veröffentlicht und in mehrere Sprachen übersetzt. Er war für den Clemens-Brentano-Preis und den Dresdner Lyrikpreis nominiert und wurde mit dem Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis 2025 ausgezeichnet. Hundesohn ist sein erster Roman.Rezensionen "Hundesohn"
»Hundesohn ist ein Buch, das vibriert, schwebt, schwingt, wunderbar musikalisch durch Wiederholungen rhythmisiert, ein Langgedicht, wenn man so will, das seinen eigenen Gesetzen folgt und sich von aller gebundenen Form lässig befreit hat.«wochentaz (Ekkehard Knörer)
»Ein Roman wie ein
langes Liebesgedicht. Traurig-schön.«
FOCUS (Ekkehard Knörer)
»Hundesohn ist mitreißend und anstrengend, vor allem ist es Literatur, ein Kunstwerk, das vollständig aus der Sprache wirkt, weil es sich nicht in Deskription verwässert oder eine Handlung konstruiert, die man zur Not auch verfilmen könnte. Der Roman, der so viel von Ambiguität und existenzieller Unsicherheit weiß, ist als Kunstwerk ganz bei sich.«
Süddeutsche Zeitung (Gustav Seibt)
»Die Sinnlichkeit [Keskinkılıç'] Prosa ist so groß, dass sie es sogar schafft, Filzläuse mit Witz und Erotik zu verbinden. Herausragend ist dieser fulminante Roman aber auch, weil er so leichthändig dialektisch den verhandelten Sprachverlust in eine Sprachermächtigung überführt. ... Hundesohn ist eines der stärksten deutschsprachigen Debüts in diesem Jahr.«
Der Tagesspiegel (Nadine Lange)
»Zakariya ... bring[t] die deutschsprachige Literatur auf eine neue Bühne ...«
der Freitag (Dinçer Güçyeter)
»[Keskinkılıç hat] einen hypnotisch flirrenden Debütroman
vor[gelegt], bei dem die Prosa mehr Poesie als Plot in
sich trägt, aufgeladen mit Geilheit, gepierct
mit Weltschmerz, waidwund vor Wut.«
Tip Berlin (Erik Heier)
»Keskinkılıçs Stil
ist erfrischend neu und doch gehen
die ernstzunehmenden Probleme
nicht unter.«
Voralberger Nachrichten (Erik Heier)
»Viele
Passagen haben eine rohe Qualität, sie
scheinen, einem direkt in die Brust zu
greifen. ... Ein Buch, das man in einem Tag
locker lesen kann. Aber das nicht so locker aus dem Kopf geht.«
Die Rheinpfalz (Moritz Vogt)
»[Das] interessanteste Prosadebüt dieses Bücherherbstes.«
Deutschlandfunk (Jan Drees)
»[Die] poetische Sprache, derer der Lyriker Keskinkılıç eindeutig mächtig ist, [trägt] uns
leichtfüßig durch den Roman ...«
ORF (Christian Pausch)
»[Keskinkılıç] erweitert die postmigrantische Literatur um eine queere Perspektive. ... Hundesohn ist ein lebhaftes Porträt von Sehnsucht.«
queer.de (Fabian Schäfer)
»Ein kluges und teils recht
explizites Buch über familiäre Bindung und Prägung, Alltagsrassismus, Sex-Dates und die
Zerrissenheit junger, migrantischer Menschen. [Eine] in der deutschen
Literaturlandschaft noch seltene Perspektive ...«
ekz.bibliotheksservice (Marc Dannecker)
| Hauptlesemotive: | Entspannen |
|---|---|
| Produktart: | Buch gebunden |
| Produktform: | Hardcover |
Anmelden