Judas, der Freund
 (10.08.2017)

18,00 €*

Produktnummer: 9783734611315
Verlag: Neue Stadt
Author: Wrembek, Christoph
ISBN: 978-3-7346-1131-5
Erscheinungsdatum: 10.08.2017

       

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Produktinformationen "Judas, der Freund"
  • Neue Stadt
  • Wrembek, Christoph
  • 978-3-7346-1131-5
  • 10.08.2017
  • 130 x 210 (B/H)
  • 278
  • Gebet und Meditation
  • deutsch
  • 7. Aufl., 3/2021
  • ab 17 Jahre
  • 160 Seiten
  • 7 %

  • Pater Wrembek SJ spürt in seinem neuen Buch dem Geheimnis einer mittelalterlichen Jesus-Judas-Darstellung aus Vézelay/Burgund nach – mit spannenden Einsichten. Historische Indizien geben Einblick in die Hintergründe, biblische Vertiefungen zeigen die Nähe zur Botschaft des Evangeliums, eine kunstgeschichtliche (Anti-)Parallele verdeutlicht die Besonderheit. Judas, der Verräter, von Jesus nach Hause, das heißt in die himmlischen Wohnungen getragen?! Manches, so Pater Wrembek, spricht dafür. Und so manche Vorstellung, die wir traditionell mit Fegefeuer und Hölle verbinden, wird revidiert bzw. in ein anderes Licht gerückt. Ein spirituelles Buch, das kenntnisreich auslotet, wie unendlich groß die Barmherzigkeit Gottes gedacht werden kann und tatsächlich gedacht worden ist. Mit Schwarz-Weiß-Abbildungen.

    Rezensionen "Judas, der Freund"

    "Ein tröstliches Buch
    Judas ist der absolute Ernstfall für die Barmherzigkeit des unermesslichen Gottes und für die Nächstenliebe des Christenmenschen, der vollkommen sein soll wie der himmlische Vater. Wenn der „Verräter“ zum universalen Sündenbock wird, werden beide deklassiert. Auf diesem Hintergrund steht die These Wrembeks: „Es gibt bei Gott keine Verworfenen. Er trägt sie alle nach Hause und wandelt ihre Trauer in Lachen“. Ein spannendes, ein spirituelles, ein tröstliches Buch!"
    Prof. Dr. Wolfgang Beinert, 22.10.2019

    "(...) Mögen Wrembeks auf die Person Judas‘ bezogenen Deutungen mehr spekulativen Charakters und ihr exegetischer Wert umstritten sein, sie untermauern jedenfalls seine Auffassung von der unerschütterlichen Liebe des Schöpfers zu seinem Geschöpf. Wie wenig Gott aber an der ewigen Verworfenheit des Menschen interessiert ist, wie sehr er sich vielmehr – bis zuletzt – um die Rettung des Menschen müht, klingt schon bei der Begegnung zwischen Jesus und der Frau am Jakobsbrunnen an. Dort präsentiert sich Jesus – so darf man vielleicht formulieren – als der Prototyp des Seelsorgers. „Ein wahrer Seelsorger“, so zeigt Wrembek auf sehr berührende Weise am Beispiel des Gespräches am Brunnen bei Sychar, „sieht zuerst die Seele des Menschen, nicht mögliche Sünden und fehlerhaftes Verhalten; vielmehr erspürt und fühlt er, worunter dieser Mensch womöglich leidet. Was ihn belastet und niederdrückt und unfrei macht. Und was er jetzt braucht zum Leben. Man beachte: Es geht nicht darum, was dieser Mensch verdient hat, sondern was er braucht“ (23).
    Wrembek zeichnet in seinem Werk ein Bild von Gott, das uns so – das Kapitell von Vézelay beweist es – in der Theologiegeschichte immer wieder begegnet.
    Den verzeihenden, aus freien Stücken liebenden Herrn, der Protagonist der frohen Botschaft ist, stellt er einer überbetonten „Sünde- und Schuld-dominierten Theologie“ (150) gegenüber.
    Die Botschaft des Buches ist klar: In seiner grenzenlosen Liebe will Gott jeden Menschen retten, er gibt niemanden auf und lässt keinen verlorengehen. Den, dem der Weg zu schwer geworden ist, lädt der gute Hirte auf seine Schulter, um ihn heimwärts zu tragen. Eine befreiende und frohmachende Botschaft, die immer wieder gesagt und verkündet werden will.
    Wrembek hat mit seinem Buch offenbar einen Nerv getroffen, das Buch erscheint demnächst – gerade einmal ein Jahr nach seiner Erstveröffentlichung – in fünfter Auflage."
    Philipp Thull, Lebendige Seelsorge, Heft 1/2019

    "(...) Sichtbar wird auch die enorme Kenntnis des Verfassers in der biblischen Sprache und Exegese. (...) Das gilt auch, ja besonders, für den Exkurs „Das eigene Leben ordnen“ (S. 101-117) Er soll dem Einwand begegnen, dass der Mesnch alle Aktivität unterlassen kann, da Gott ohnehin alle rettet. Dagegen spricht, dass, wer einmal die schenkende Beziehung Gottes zu uns erkannt hat, sich aus Dankbarkeit und Freude ihm zum Dienst anbieten wird. Um auf diesem Weg zu bleiben, empfiehlt der Verfassser die „geistliche Begleitung“. Er erkärt aus seiner reichen Erfahrung, wie sie entstanden ist, wer sie geben kann, wie sie geht, wie nötig und gut sie ist. Sehr nüchtern und mit Einfühlung in die begenzte Kraft des oft überlasteten und von Eindrücken überfluteten Zeitgenossen legt er dann ganz konkrete, in der Praxis erprobte Schritte für das Beten und Besinnen im Alltag vor. Schon allein diese 17 Seiten machen m.E. dieses Buch lesenswert, nicht nur für alle in der Seelsorge Tätigen, sondern auch für die Vielen, die ein lebendiges Leben aus dem Glauben führen wollen und nach handfester Hilfe dafür suchen.
    Norbert Friebe, Pastoralblatt f.d. Diözesen Aachen, Berlin, Hildesheim, Köln, Osnabrück, Oktober 2018

    "So groß ist Gottes Liebe, dass Jesus den Judas „nach Hause“ trägt.
    Ein atemberaubendes, ein „zutiefst berührendes“ (Papst Franziskus) Kapitell aus dem frühen zwölften Jahrhundert birgt die berühmte Basilika Sainte Madeleine in Vézelay in Burgund: Auf der einen Seite ist zu sehen, wie Judas sich am Baum erhängt hat, auf der anderen Seite wie Jesus den toten Judas auf seinen Schultern trägt - wie der gute Hirte das verlorene Schaf. Es ist ein und dasselbe Bild, die beiden Seiten gehören in eins. (...)
    Erfrischend, befreiend, tief sprituell sind all diese Deutungen - und fundiert, sehr gut hergeleitet und begründet, genauso wie auch die Schlussfolgerungen, die darin gipfeln, dass Jesus den Judas „nach Hause“ trägt, wie das Kapitell ja zeigt, dessen „Geheimnis“ am Ende „aufgedeckt“ wird, wie es wohl noch keiner getan hat.
    Das Buch ist ein Schatz der Verkündigung über die alle unsere Vorstellungen sprengende Liebe und Barmherzigkeit Gottes. Es wäre gut und notwendig, dass es von möglichst vielen gelesen wird und in allen Bereichen von Seelsorge, Bildung und Verkündigung zum Einsatz käme.
    kh, der pilger, 33/2018

    Ich bin der gute Hirte (Joh 1,11). Von Athanasios Papas, Metropolit von Chalzedon
    "Als dankbarer Leser des Sankt Georgs-Blattes möchte ich teilhaben lassen an einer Wirklichkeit, die mich sehr bewegt. In einem Kapitell der 900 Jahre alten Kathedrale Sainte-Marie-Madeleine in Vezelay (Burgund) sehen wir eine hochinteressante in Stein gemeißelte gradezu apokalyptische Skulptur unseres Herrn Jesus Christus: Jesus trägt den Judas auf seinen Schultern!
    Der Jesuit P. Christoph Wrembek SJ hat die Darstellung gedeutet in seiner Bildmeditation: „Judas, der Freund. Du, der du Judas trägst nach Hause, trage auch mich.” (Verlag Neue Stadt 2 2017).
    Auf dieser Skulptur hat Jesus einen auffällig großen Kopf mit schiefem und. Einige meinen, so werde auch in der frühen Romanik Zorn und Wut einer Person dargestellt. Kann das hier zutreffen? Oder ist genau das Gegenteil der Fall? Nämlich die Gnade darzustellen in der christlichen Lehre par excellence: die grenzenlose Liebe und Barmherzigkeit Gottes.
    Die Darstellung ist ein Werk mit den charakteristischen schlichten Merkmalen des frühen romanischen Stils, vgl. die sympathischen Fotos von Patriarch Bartholomaios mit einem Lamm auf den Schultern! Die Darstellung erinnert an die urchristliche Darstellung des Guten Hirten und an den hl. Christophorus der westlichen Ikonographie: in jenen Darstellungen wird ein Lamm getragen oder das Göttliche Kind selbst - aber in Vezelay der Judas Iskariot! Die Darstellung in Vezelay bewegt uns mehr als die anderen. Sie erschüttert uns.
    Denn niemand von uns will sich doch mit Judas identifizieren, dem Verräter des Herrn. Judas hat als erster Mittäter die Festnahme zum Kreuzestod organisiert. Seither gilt Judas als Inbegriff des Sünders, eines Menschen, der es verdient hat, von allen verachtet und verworfen zu werden. Judas ist für uns der Sünder, der böse Mensch schlechthin. Auf dem gleichen Kapitell der Kathedrale in Vezelay ist eine weitere Darstellung des Judas:
    „dann ging Judas weg und erhängte sich” 1 „und seine Eingeweide traten heraus.” 2
    Pater Wrembek, Seelsorger und Verfasser zahlreicher Bücher, beschreibt seine tiefe Einsicht in das Verhalten Jesu, als Urbild aller Menschen, zu den Sündern, zu den Verlorenen, Verfemten, Ausgestoßenen. Mit scharfem Blick für den biblischen Kontext, mit einer großen Sympathie für die menschliche Perspektive ist Wrembek überzeugter Künder der frohen Botschaft von einem liebenden, herzgeprägten, menschenliebenden Gott. Dieser Gott ist nicht ein Oberst des KGB! sondern ein mütterlich liebender Bewahrer. Und damit formuliert Wrembek überzeugend nicht nur eine Theologie des tatsächlich grenzenlosen Erbarmens Gottes, sondern auch eine Handlungs-Richtlinie für den Christen, eine Kultur der christlichen Praxis.
    Gemäß Pater Wrembek gibt es für Gott nichts unwiederbringlich Verlorenes. Gott will retten, was verloren gegangen ist, nach dem Wort der Heiligen Schrift „Der Menschensohn ist nicht gekommen, die Menschen zu verderben, sondern zu erhalten.”3
    Analog denkt Wrembek im Blick auf die außerbiblischen Auslegungen bezüglich „Strafgericht” und „Ewiges Feuer”. Er zeigt, dass der Herr „niemanden verflucht” und spricht über eine geistgewirkte „himmlische Rehabilitation”, die der Mensch nur im Neuen Leben mit Gott erkennen kann.4
    Ergebnis: selbst Judas kann Freund Jesu genannt werden! Das sollten wir uns vor Augen halten, jedenfalls bestimmte Kleriker und Mönche, die sich für Auserwählte halten, für Säulen der Rechtgläubigkeit!“
    Athanasios Papas, Metropolit von Chalzedon, St. Georgs-Blatt, März 2018,
    Athanasios Papas ist einer der dienstältesten Metropoliten des Ökumenischen Patriarchats. Er studierte in München u.a. Kunstgeschichte. Er ist in alter Freundschaft mit dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios verbunden.
    (1) Matthäusevangelium 27,5
    (2) Papias von Hierapolis ca. 125 n. Chr.
    (3) Lukas 9,56 in der griechischen und in der lateinischen Bibel und bei Luther 1912. In modernen deutschen Bibelausgaben lautet Lukas 9,56 „und sie gingen an einen anderen Ort”
    (4) N. Copray, Gott rettet die Verlorenen. Meditationen über Judas und Jesus, Publik-Forum 20 (2017 S. 54

    "Judas ist der Ernstfall der Liebe
    (...)'Es gibt keine Verworfenen.' In dieser Geistes-Bewegung findet Christoph Wrembek's theologisch-existenzielle Arbeit ihren Platz. (...) Das ist im Kern 'die Herzmitte der Frohen Botschaft', wie sie in den wiederkehrenden Gleichniserzählungen wieder und wieder variiert wird. 'Judas ist der Ernstfall, an dem sich zeigt: Gott gibt keinen Menschen jemals auf.' In diesen Satz packt der erfahrene Seelsorger, Exerzitienmeister und Estland-Missionar P. Christoph Wrembek nach ausführlichen, präzisen, intensiven und tragfähigen biblisch-theologischen Exkursen seine gute Nachricht. (...)"
    Walter Buder, Tiroler Sonntag, 29.03.2018

    "„Im Arbeitszimmer von Christoph Wrembek hängt eine Abbildung eines Kapitells aus der romanischen Abteikirche Sainte Madeleine in Vézelay (Frankreich). Sie zeigt Jesus, wie er gleich einem Hirten den toten Judas auf seinen Schultern trägt. Das Bild begleitet Wrembeks „Denken und Sinnen“, sein „theologisches Reflektieren“ und sein „persönliches Beten“ (9). Das Bildmotiv ist für den Autor auch zum Leitmotiv seines Buches geworden. Es ist ein Buch über Geschichten aus dem Neuen Testament, in denen Jesus einem „Sünder“ begegnet, und Geschichten, die Jesus selbst über „Sünder“ erzählt hat. (…)
    Am Ende richtet er noch einmal seinen Blick auf das Kapitell aus Vézelay, bei dem der Künstler Theologie in Stein gehauen hat: „Es gibt bei Gott keine Verworfenen. Er trägt sie alle nach Hause und wandelt ihre Tränen in sein Lachen“ (155).- Christoph Wrembek hat mit seinem Buch ein engagiertes Plädoyer für den barmherzigen Gott vorgelegt.(…)"
    Lothar Stresius, Aachen, Erbe und Auftrag - Heft 2/2018 - Buchbesprechungen

    "Judas, der Erlöste
    Christoph Wrembek entdeckt ein Kapitell in Vézelay.
    Wie sollen wir Christen mit Judas, dem Verräter, umgehen? Was waren seine Motive, Jesus auszuliefern? Der Fülle an Werken über Judas hat nun der Jesuit Christoph Wrembek ein außergewöhnlich lesenswertes Buch hinzugefügt: „Judas, der Freund. Du, der du Judas trägst nach Hause, trage auch mich.“ Oft ist die Frage nach Judas die Frage nach seiner Rolle innerhalb der Apostelschar. Dem widmet sich Wrembek nur am Rande. Er vertritt die in dieser Form auch nicht neue Ansicht, Judas habe darauf vertraut, Jesus werde mächtig seine Herrschaft beanspruchen. Dafür habe er den Auslöser geben wollen: „Meister, ich werde dich in eine Situation bringen, in der du deine Macht zeigen musst“, schreibt Wrembek über das Motiv des Judas sinnierend.
    Das aber ist nicht die eigentliche Intention des Buches. Wrembek fragt vielmehr nach dem Schicksal des Judas. Ist er in Ewigkeit verdammt? Oder wurde er erlöst? Indem der Jesuit diese Frage stellt, fragt er gleichzeitig nach dem Heil der ganzen Menschheit. Und so ist sein Büchlein nicht nur eine Abhandlung über Judas, sondern vielmehr ein Werk über das Heil des Menschen, knapp geschrieben, aber sehr dicht und tief. (...)
    Wrembek stellt die Frage nach der Sünde im Neuen Testament schlechthin. Er fragt, was die Begegnung von Jesus mit der Frau am Jakobsbrunnen zu sagen hat. Er sieht in der Frau eine mehrfach wiederverheiratet Geschiedene. Jesus begibt sich, so Wrembek weiter, in eine Gemeinschaft mit dieser Frau: „Gott schenkt seine Communio, seine Einheit, nicht weil ein Mensch sie verdient hätte, sondern weil er sie braucht. Und weil Gott beschenken will, das ist sein Wesen. Sünder mehr als Gerechte.“
    In ebenfalls sehr tiefer Weise widmet sich der Autor weiter drei Gleichnissen aus dem Lukasevangelium (...)
    Für Wrembek ist das Gericht Gottes wie auch die „Strafe“ der Hölle nie Verdammnis. Es ist heilendes, wenn auch schmerzhaftes Zwischenstadium hin zur endgültigen Herrlichkeit. Damit ist für Wrembek Judas nicht der ganz verlorene. Er ist ein verlorener Sohn, dem Jesus nachgestiegen ist wie dem verirrten Schaf. Am Ende seiner Ausführungen steht eine wirklich atemberaubende Entdeckung im Kapitell von Vézelay, das nur intensiver Betrachtung und Meditation entsprungen sein kann und kaum widerlegt werden dürfte.
    Das kleine Büchlein von Christoph Wrembek ist ein wertvolles Geschenk. Schon ohne die erhellenden Ausführungen zur Judas-Darstellung in Vézelay könnte es jedem Leser ans Herz gelegt werden schon ob der tiefen Meditationen zu den lukanischen Gleichnissen und der Begegnung Jesu mit der Frau am Jakobsbrunnen."
    Benedikt Bögle, Die Tagespost, 28.03.2018

    "Ein Buch - voll tiefer Theologie, und voll tiefer Sachkenntnis.
    Der Jesuitenpater Christoph Wrembek erklärt in seinen Buch die tragende Hoffnung und ein unbedingtes Vertrauen auf die Kraft der göttlichen Barmherzigkeit. - "Der Herr vergibt bis zuletzt.«
    Ein Buch, dass man ALLEN nur empfehlen kann. Einmal angefangen zu lesen, kann man gar nicht mehr aufhören."
    Dr. Werner Schütte, 11.03.2018

    "Die Rehabilitation des Gottesbildes vom barmherzigen Gott
    Der Ausgangspunkt für die Überlegungen des Jesuiten Christoph Wrembek ist eine (provokante) Darstellung auf einem Kapitell der Kathedrale von Vézelay, wo Jesus als guter Hirte den toten Judas auf seinen Schultern trägt. Aber galt und gilt Judas nicht als verlorener Sünder, der seinen Herrn verraten und dem Tod ausgeliefert hat? Um diese traditionelle Sicht zu durchbrechen, begibt sich Wrembek in der Bibel auf Spurensuche. In subtilen Auslegungen (...) wird deutlich: Jesus wendet sich eindrücklich den Sündern zu, bei ihm ist niemand verloren. Auch nicht Judas, der wie alle Menschen beim Gericht, der "himmlichen Reha", durch die Liebe Gottes gewandelt werden kann. Denn Jesus, so Wrembek, sprach nie von einer Hölle ohne Wiederkehr (...). Die tiefsinningen und biblisch begründeten Überlegungen rehabilitieren nicht nur Judas, sondern auch das weithin verloren gegangene Gottesbild vom barmherzigen und erlösenden Gott. Empfehlenswert!"
    Karl Krendl, bn.biblioteksnachrichten, 3/2018

    "Über den Umgang Jesu mit Sündern.
    Ein mittelalterliches Kapitell in der Kathedrale von Vézelay in Burgund, das Jesus den toten Judas wie ein verlorenes Schaf tragend zeigt, animiert den Jesuitenpater zu theologischen Reflexionen über den Umgang Jesu mit Sündern. Er interpretiert dies am Beispiel der Begegnung mit der Samariterin am Jakobsbrunnen und an den Gleichnissen vom verlorenen Sohn, dem verlorenen Schaf und der verlorenen Drachme. Nach einer Analyse der Begriffe Hölle und Gericht in ihrer ursprünglichen Bedeutung, nach praktischen Gedanken, um die Beziehung zu Christus wieder lebendig zu machen, verweist er eindringlich darauf, dass Jesus, im Gegensatz zur von Sünde und Schuld dominierten Theologie, nicht die Sünde in den Mittelpunkt stellt, sondern das Heil, und dass damit auch das traditionelle Judasbild einer Korrektur unterzogen werden muss. Diese sehr differenzierende, tiefgründige Sichtweise mit vielen interessanten Anmerkungen ist allen Büchereien sehr zu empfehlen."
    Helmut Eggl, Borromäusverein, Buchprofile/medienprofile Jg. 63/2018, Heft 1

    "Buch des Monats
    Gott rettet die Verlorenen
    Meditationen über Judas und Jesus
    Judas möchte niemand heißen. Denn "Judas, der Verräter" hat sich tief in das kulturelle Gedächtnis eingebrannt. (...) Seither gilt Judas als Inbegriff eines Sünders, eines Menschen, der es verdient hat, von anderen verachtet und verworfen zu werden. (...) Das Buch des Jesuiten Christoph Wrembek vermittelt schon auf dem Cover eine andere Leseart. (...) In einer einfühlsamen und klaren Sprache erschließt er den Umgang Jesu mit Sündern, Verlorenen und vermeintlich Verdammten als Vorbild für alle Menschen. Mit genauer Beobachtung der Bibelpassagen und in einer menschenfreundlichen Perspektive überzeugt Wrembeks Botschaft vom liebenden, herzlichen, barmherzigen Gott: "Gott ist kein 'Wachtmeister', sondern ein mütterlich Schenkender." (...)
    Zum Ende des Buches wartet Wrembek mit einer Entdeckung auf, welche die anderen überraschenden Einsichten im Buch nochmals übertrifft. Sie sei hier nicht verraten. Nur so viel: Sie hat mit den Bildnissen auf den Kapitellen zu tun, die in Vézelay (und im Buch) zu sehen sind, und mit Judas, den Jesus als Freund annimmt. Daher lese man das Buch ruhig von vorne bis hinten - um sich überraschen und in der christlichen Hoffnung stärken zu lassen."
    Norbert Copray, Publik-Forum Nr. 20/2017

    "Spannend wie ein Krimi
    Der Verrat des Judas und sein Schicksal haben die Menschen schon immer fasziniert. Der Jesuit Christoph Wrembek liefert nun eine wahrlich faszinierende Version, die von einer Darstellung aus einer tausend Jahre alten Kirche in Frankreich angeregt wurde: Jesus, der als Guter Hirte den erhängten Judas auf den Schultern trägt. Es ist ein Buch, das spannend wie ein Krimi von der unendlichen Barmherzigkeit Gottes erzählt, die keinen Menschen in Stich lässt, biblisch fundiert und mit vielen wunderbaren, Erkenntnissen."
    Licht 1/2008

    "Judas: Apostel, Verräter und Freund des Guten Hirten
    Judas Iskariot ist eine beunruhigende Gestalt der Heilsgeschichte. Sein Schicksal an der Seite Jesu stellt das Denken und Glauben der Christen auf die Probe. „Judas“ provoziert Fragen, die ans „Eingemachte“ gehen. Das jüngste Buch von P. Christoph Wrembek SJ gibt gutes Geleit in schwierigem Glaubens-Gelände.
    Natürlich ist es keine Biographie oder Lebensbeschreibung, die der Jesuitenpater Wrembek hier vorlegt. Seriöse Schreib- und Denkarbeiter/innen sind so fasziniert vom Thema, wie sie in der Sache gut informiert sind. Die Absicht des Autors mit seiner weiten und breiten Erfahrung als spiritueller Begleiter und (bibel-)theologischer Experte ist eher, ein neues (auch: Glaubens-)Bewusstsein zu schaffen. Das heißt nicht mehr und nicht weniger als den Verstand und die Vernunft zu gebrauchen, die Sinne zusammenzunehmen und in den alten, menschengemachten Geschichte die Spuren einer weiter- und tieferreichenden, ja Alles umfangenden und durchwaltenden Heils-Geschichte zu suchen - und zu finden.
    Ausgegrenzt. Die Zugänge und Ansätze zum Verstehen der Bedeutung der Judas-Gestalt sind von Epoche zu Epoche verschieden. Das gnostische „Judas-Evangelium“ aus dem 2. Jahrhundert ist so ein Ansatz. Um 1970 sorgten die Textfragmente für Furore in der Öffentlichkeit. Der dramatischen Geschichte des elendiglich ums Leben gekommenen Mannes aus dem Wüstendorf Iskariot - in der südlichen Wüstengegend Israels gelegen - wird so wieder neues Leben eingehaucht. Das Gespür aber, dass dieser von Kirchenvätern und Theologen seit frühester Zeit und bis in unsere Tage herauf extrem ausgegrenzte Typ - ein einzelgängerischer Verlorener und ein Gottverdammter par excellence - uns etwas „zu sagen“ hat, war immer auch präsent.
    Die Kunst- und die Literaturgeschichte haben sich immer wieder dem Judas-Komplex gewidmet. Wie etwa Walter Jens (1923 - 2013), Rhetorikprofessor in Tübingen, Schriftsteller erster Güte und evangelischer Christ. Sein Werk „Der Fall Judas“ machte dem traditionellen, antijudaistischen, kirchlich-theologischen Judas- und Gottesbild den Prozess: „Ohne Judas kein Kreuz, ohne das Kreuz keine Erfüllung des Heilsplans. Keine Kirche ohne diesen Mann, keine Überlieferung ohne den Überlieferer“ - so versuchte Jens zu retten und ins Glaubensbewusstsein herein- oder gar zurückzuholen, was ihm verloren schien. Diese Bewegung führt Wrembek auf faszinierende Weise zu Ende: „Es gibt bei Gott keine Verworfenen.“ (S. 155)
    Nicht Opfer, Barmherzigkeit. Man verrät nicht zu viel aus den spannend geschriebenen, wohl durchdachten und lesenswerten rund 160 Seiten, wenn man sagt, dass P. Wrembeks Buch diesen Faden aufnimmt und ihn sehr konsequent weiterspinnt. Die entscheidende Inspiration für seine aufmerksame und feinsinnige „Umdenk-Arbeit“ findet der Autor in einem der wunderschönen Kapitelle in der Basilika auf dem Hügel von Vezelay im Burgund.
    Die 900 Jahre alte Darstellung zeigt den „Guten Hirten von Vezelay“ - siehe Buchcover links. Anstelle des Lammes trägt der Hirte seinen Verräter, den Apostel Judas, den er so zu seinem Freund macht. Der Untertitel des Buches: „Du, der du Judas trägst nach Hause, trage auch mich“ ist für Wrembek Programm. Das steinern-stumme Zeugnis geht in geheimnisvoller Intimität zu Herzen, weckt den Geist auf und tröstet die unruhige Seele. Das ist ein Glück - und dieses Buch ist es auch!"
    Walter L. Buder, 30. November 2017, Vorarlberger KirchenBlatt

    "Judas neu interpretiert
    Die Szene eines mittelalterlichen Kapitells in der Basilika Sainte Madelaine in Vézelay ist Ausgangspunkt für Wrembeks Überlegungen zu Barmherzigkeit und Vergebung von Schuld. Kenntnisreich spürt der Jesuit der Jadasfigur in den Quellen nach, betrachtet die Vorstellungen der Jünger zum Reich Gottes, entdeckt neue Lesearten - und etwas höchst Erstaunliches in der Skulptur."
    Matthias Glatthor, Stefan Hauck, Börsenblatt, Heft 34, 24. August 2017





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    Altersempfehlung: ab 17 Jahren
    Hauptlesemotive: Verstehen
    Nebenlesemotive: Auseinandersetzen
    Produktart: Buch gebunden
    Produktform: Hardcover

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