Karadag Oktober 13
 (03.11.2015)

19,90 €*

Produktnummer: 9783957571434
Verlag: Matthes & Seitz Berlin
Author: Kinsky, Esther & Chalmers, Martin
ISBN: 978-3-95757-143-4
Erscheinungsdatum: 03.11.2015

       
Produktinformationen "Karadag Oktober 13"
  • Matthes & Seitz Berlin
  • Kinsky, Esther & Chalmers, Martin
  • 978-3-95757-143-4
  • 03.11.2015
  • 145 x 220 (B/H)
  • 410
  • Fadenbindung
  • deutsch
  • 1. Auflage
  • 220 Seiten
  • 7 %

  • »Im Oktober sah ich zum ersten Mal das Schwarze Meer.« So beginnt diese ungewöhnliche Erkundung der Krim, jene Halbinsel zwischen Asien und Europa, zwischen antiker Größe und romantischem Klischee, zwischen Armut und Prunk. Gemeinsam mit dem schottischen Übersetzer und Schriftsteller Martin Chalmers unternahm Esther Kinsky im Oktober 2013 eine Fahrt in diese Zwischenwelt, die für den Leser durch ihren Blick und dank ihrer außergewöhnlichen Wahrnehmungs- und Beschreibungsfähigkeit unmittelbar erlebbar wird. Raue Winde, klappernde Fenster, streunende Pferde und grölende Betrunkene: Wir befi nden uns in einer fremden Natur und sehen uns einer fremden Kultur ausgesetzt. Die zweite Stimme in diesem virtuosen Landschaftsbuch wird bestimmt von Chalmers ganz anders geartetem Erkenntnisinteresse: Woher kommen wir, wohin gehen wir? Seine nachdenklichen historischen Tiefenbohrungen ergänzen Kinskys Ton und fügen das Buch zu einem sprachlich prägnanten und atmosphärisch dichten Ganzen.

    Biographie - Kinsky, Esther & Chalmers, Martin

    Esther Kinsky, 1956 in Engelskirchen geboren, lebt in Berlin und in Battonya/Ungarn, nahe der Grenze zu Rumänien und Serbien. Sie ist Schriftstellerin und Übersetzerin aus dem Polnischen, Russischen und Englischen (u. a. Henry D. Thoreau, Lob der Wildnis). 2009 war sie für den Übersetzerpreis der Leipziger Buchmesse nominiert und erhielt den Paul-Celan-Preis. In dem Essayband Fremdsprechen (2013) reflektiert sie das Verhältnis von Texten und ihren Übersetzungen. Seit 2010 sind drei Gedichtbände erschienen: die ungerührte schrift des jahrs (2010), Aufbruch nach Patagonien (2012) und Naturschutzgebiet (2013). 2014 veröffentlichte sie den Roman Am Fluß, der ebenso wie ihr Roman Banatsko (2011) auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis stand, und 2015 mit dem deutsch-französischen Franz-Hessel-Preis ausgezeichnet wurde.Sie bekleidet im Wintersemester 2017/2018 die August-Wilhelm-von-Schlegel-Gastprofessur Poetik der Übersetzung an der Freien Universität Berlin2015 wurde ihr der Kranichsteiner Literaturpreis zuerkannt. Aus der Preisbegründung: »Am Fluß ist ein Roman von packender Intensität. Mit behutsamer Präzision nimmt Esther Kinsky armselige Geschäfte, schäbige Reihenhäuser, Stadtbrachen und sumpfige Treidelpfade in den Blick, entwirft die Topographie eines Londoner Vororts und stößt auf Spuren der eigenen Vergangenheit. Durch ihre bildhafte Sprache gewinnt sie den Randbezirken der Wirklichkeit, die zu Abbildern eines seelischen Zustandes werden, poetische Facetten ab. Ihre mäandrierenden Erkundungen folgen den Ausläufern des River Lea und spülen Geschichten von seltsamer Schönheit an die Oberfläche.« Martin Chalmers, geboren 1948, wuchs in Glasgow auf. Nach dem Studium der Geschichte in Glasgow, Birmingham und Bochum arbeitete er freiberuflich als Kritiker, Autor und vor allem Übersetzer deutscher Literatur (u. a. Herta Müller, Alexander Kluge, Thomas Bernhard, Peter Handke) ins Englische. Sein Interesse als Autor galt immer der Vielschichtigkeit des urbanen Raums, doch auch der Peripherie von Städten und Regionen. 2008 ließ sich Martin Chalmers in seiner Lieblingsstadt Berlin nieder, wo er 2014 starb.

    Rezensionen "Karadag Oktober 13"

    »Leider ist dieses Buch das Vermächtnis Martin Chalmers. Nach seinem Tod hat Esther Kinsky seine Textfragmente zusammengestellt, sie mit ihren eigenen kombiniert und so ein besonderes Buch zweier Reisender über ein besonderes Stück Welt geschaffen.« - Stefanie Hetze, Danteperlen II, März/Mai 2016


    »Es ist [] keine Abenteuerreise, die die beiden Autoren aus Berlin machen. ›Karadag Oktober 13. Aufzeichnungen von der kalten Krim‹ ist trotzdem ein lesenswertes Reisebuch. Denn Kinsky und Chalmers gehen mit offenen Augen durch die Orte und die Landschaft der Krim. Wer Esther Kinskys Buch ›Am Fluss‹ gelesen hat, wird den an W.G. Seebald geschulten Ton weidererkennen, den Blick für unerklärrliche Phänomene, das Staunen über das, was sie sieht. Es wird wenig erklärt, umso mehr bschrieben. Aber das, was beschrieben wird, führt beim Leser zu einer produktiven Nachdenklichkeit.« - Fokke Joel, Neues Deutschland, Februar 2016


    »Dass die distanzierte Haltung [der Autoren] trotzdem ihren Reiz hat, verdankt sich der dichten und nuancierten Sprache. ›Karadag Oktober 13‹ ist ein Bilderbuch. Nicht weil kleinformatige Schwarz-Weiß-Fotos den Text säumen, sondern weil das Werk von Momentaufnahmen in Worten lebt.« - Carmen Eller, Kulturaustausch, Februar 2016


    »Kinsky erweist sich wieder als Sprachartistin, die für die Wirklichkeit, die Fremde und die Bilder des Gewöhnlichen Sätze findet, die nicht nur ›richtig‹ sind. Was Esther Kinsky schreibt, ist von Poesie und Wahrhaftigkeit, von Lebenserfahrung, Einfühlung und einer ganz uneitlen Weltläufigkeit durchdrungen. […] Kinsky und Chalmers sind empfänglich für die Zwischentöne, für sprechende Details. Sie haben Literatur und Filme über die Krim im Kopf, sind zugleich offen für das, was um die nächste Straßenecke kommt. Diese Haltung, zu der auch Humor gehört, prägt auch die Aufzeichnungen, wobei Chalmers mehr historische Vergleiche zieht, während seine Reisebegleiterin das Erlebte oft imaginär weiterspinnt.« - Michael Schreiner, Augsburger Allgemeine, Januar 2016


    Hauptlesemotive: Entdecken
    Produktart: Buch gebunden
    Produktform: Hardcover

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