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Vom Verschwinden der Täter

Produktinformationen "Vom Verschwinden der Täter"
  • Aufbau TB
  • Heer, Hannes
  • 978-3-7466-8135-1
  • 21.01.2005
  • 115 x 27 x 190 (B/T/H)
  • 387
  • Taschenbuch
  • deutsch
  • 2. Auflage
  • 395 Seiten
  • 7 %

  • Eine provokante Untersuchung zum deutschen Seelenfrieden Zum ersten Mal seit dem Ende der Ausstellung "Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944" äußert sich Hannes Heer über Hintergründe der Kampagne gegen die Schau, deren Leiter er war. Sie hatte die Legende von der sauberen Wehrmacht in Frage gestellt, und der Schock war entsprechend groß. Die Versuche, die Ausstellung zu diffamieren, waren nach vier Jahren erfolgreich. Sie wurde zurückgezogen und durch eine neue, völlig entschärfte Version ersetzt. Der Krieg und seine Verbrechen sind darin wieder zum Werk einiger Spezialisten geworden. Sie zeigt Taten ohne Täter. Der Vorgang vom Verschwinden der Täter begann indessen früher. Hannes Heer findet bezeichnende Indizien in Aufzeichnungen und Nachkriegs-erinnerungen von Soldaten, im Wirken der Zensur bei den Kriegsromanen Bölls und Remarques, in Ernst Jüngers Umdeutung des eigenen Tagebuchs von 1942. Inzwischen sind auch Nazi-Argumente kein Tabu mehr, wenn von Historikern den Juden die Schuld am eigenen Tod gegeben wird, sie von Politikern schlicht zum Tätervolk erklärt werden oder, wie bei Jörg Friedrich in "Der Brand", die Deutschen im Bombenkrieg nichts als Opfer sind.


    Biographie - Heer, Hannes

    Hannes Heer, geboren 1941, Staatsexamen in Geschichte und Literaturwissenschaft 1968, wegen Berufsverbot Arbeit als Theaterdramaturg und Filmregisseur. Von 1993 bis 2000 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hamburger Institut für Sozialforschung und Leiter des Ausstellungsprojektes "Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944." Carl-von-Ossietzky-Medaille 1997.Zahlreiche Publikationen zur Geschichte von Nationalsozialismus, Krieg und Nachkriegserinnerung. U. a.: Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1942 (Hg. mit Klaus Naumann), 1995; Im Herzen der Finsternis. Victor Klemperer als Chronist der NS-Zeit (Hg.),1997; Tote Zonen. Die deutsche Wehrmacht an der Ostfront, 1999; Wie Geschichte gemacht wird. Zur Konstruktion von Erinnerung an Wehrmacht und Zweiten Weltkrieg (mit Walter Manoschek u. a.), 2003. Letzte Bücher: "Vom Verschwinden der Täter. Der Vernichtungskrieg fand statt, aber keiner war dabei" (2004, AtV 2005); "'Hitler war's. Die Befreiung der Deutschen von ihrer Vergangenheit" (2005)

    Rezensionen "Vom Verschwinden der Täter"

    »"Dem Autor ist es gelungen, die unscheinbaren Verschiebungen des geistigen Klimas in Deutschland in einen Kontext zu stellen, der einen erschauern läßt."«
    Süddeutsche Zeitung

    »"Heers Buch ist keine Abrechnung mit der zweiten Wehrmachtsausstellung. Es zeigt jedoch im ersten Kapitel, wie diese dem alten Muster der Hierarchisierung der Täter folgt, indem sie an die Stelle der Privataufnahmen der Landser die Hochglanz-Propagandabilder der Generäle setzt. [...]
    Das Buch wendet sich allerdings auch dezidiert an ein Nicht-Fachpublikum. Ohne sprachlich und inhaltlich zu simplifizieren, gelingt es dem Autor, durchgängig verständlich zu bleiben."«

    Rheinischer Merkur

    »Heer ist weder larmoyant noch selbstgerecht; aber präzise. Er verurteilt nicht, im Gegenteil: Er scheint ihm genug, wenn Soldaten über die Verbrechen, die sie erlebt oder verübt hatten, erzählen. Denn darauf kommt es ihm an: Dass die Wahrheit an die jüngeren Generationen weitergegeben wird. Damit die verdrängte Geschichte nicht immer wieder - wie bei der ersten Wehrmachtausstellung - in Schockwellen an die Oberfläche brechen muss.«
    Deutsche Welle

    »Trotz ernüchternder Erkenntnisse zeigt sich Heer nicht resigniert.«
    Junge Welt

    »Hannes Heer, der als Leiter der ersten Wehrmachtsausstellung eine historisch-politische Aufklärungsarbeit von bleibender Bedeutung geleistet hat, setzt sich verständlicher Weise noch einmal mit dem publizistischen Trommelfeuer auseinander, das sich gegen sie richtete.«
    Das Parlament

    »Als Fazit bleibt die Erkenntnis, dass es bestimmten Meinungsführern in Deutschland immer wieder gelungen ist, die Täter aus dem gesellschaftlichen Bewusstsein und aus den Gerichtssälen verschwinden zu lassen... Aber es gibt auch noch die Stimmen der unbeirrten Aufklärer.«
    DIE ZEIT

    »Insgesamt bietet der Band durch Heers klare und analysierende, vor Polemik nicht zurückschreckender Sprache eine anregende Lektüre, die sicherlich zu weiteren Diskussionen führen wird.«
    Die Berliner Literaturkritik

    »Heer ist in seinem Buch nicht selbstgerecht; aber er ist präzise. Er verurteilt nicht: Es kommt ihm darauf an, dass die Wahrheit an die jüngeren Generationen weitergegeben wird.«
    Vorwärts

    »Heers Buch ist eine schillernde Abrechnung, mal polemisch schäumend, mal stringent argumentierend... Sorgt für Zündstoff!«
    Literaturen

    »Hannes Heers aufklärerisches und engagiertes Plädoyer liegt bewusst nicht im Trend des publizistischen Zeitgeistes, der, wie es scheint, derzeit alles versucht, dem Holocaust seine verbrecherische Einzigartigkeit zu nehmen.«
    Jüdische Allgemeine

    Hauptlesemotive: Auseinandersetzen
    Nebenlesemotive: Verstehen
    Produktart: Taschenbuch
    Produktform: Taschenbuch

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