Was ist sexuelles Kapital?
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Nicht die Natur bestimmt unsere Vorstellungen von Sexualität, sondern die Gesellschaft. War es früher die Religion, die den Sex regulierte, so ist es heute die Ökonomie. Kein Wunder also, dass »sexuelles« oder »erotisches Kapital« in der Soziologie, den Gender Studies, der Sexualwissenschaft und sogar in der Alltagssprache zu einer gängigen Metapher geworden ist, um die Motive und Konsequenzen von Praktiken etwa zur Steigerung der sexuellen Attraktivität zu beschreiben.
In ihrem konzisen und mit zahlreichen Beispielen angereicherten Buch verteidigen Dana Kaplan und Eva Illouz den Begriff des sexuellen Kapitals als analytische Kategorie, machen ihn jedoch komplexer und befreien ihn von Gender-Klischees sowie von rationalistischen und identitätspolitischen Kurzschlüssen. Sie zeigen, dass sexuelles Kapital verschiedene, historisch bedingte Formen annehmen kann, die zeitweise auch nebeneinander bestehen. Ihr Hauptaugenmerk gilt den Spezifika der neoliberalen Sexualität, die mit einer ganz eigenen Sorte von sexuellem Kapital einhergeht. Dieses zirkuliert längst nicht mehr nur im Bereich privater Intimbeziehungen, sondern in der gesamten Sphäre der kapitalistischen Reproduktion. Aus dieser Perspektive erscheint dann auch die Frage nach Klassen- und Geschlechterhierarchien in einem neuen Licht.
Biographie - Kaplan, Dana & Illouz, Eva
Dana Kaplan, geboren 1970, studierte Soziologie an der Hebräischen Universität Jerusalem und unterrichtet derzeit an der Open University of Israel in Ra'anana.
Eva Illouz, geboren 1961, ist Professorin für Soziologie an der Hebräischen Universität Jerusalem sowie Studiendirektorin am Centre européen de sociologie et de science politique, CSE-EHESS in Paris. Für ihr Werk erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, u. a. den Anneliese-Meier-Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung und den EMET-Preis für Sozialwissenschaften.Rezensionen "Was ist sexuelles Kapital?"
»Illouz und Kaplan halten eine interessante Erkenntnis fest: In der gegenwärtigen Diskussion über sexuelle Identitäten wird eine wichtige Problematik übersehen – dass das Vermögen, aus sexuellem Kapital Nutzen zu ziehen, sozial ungleich verteilt ist. Vor allem selbstständige, kreative Berufe unterliegen dem Performance- Druck sexuellen Kapitals. Eine Theorie also, mit der sich jeder freischaffende Künstler zum eigenen Nutzen beschäftigen sollte!«Sarah Pines, Die literarische Welt 12.09.2021
»Dana Kaplan und Eva Illouz haben ein bemerkenswertes Buch zu einem hochaktuellen Thema geschrieben, das auch die Abgründe vermeintlich aufgeklärter Positionen beleuchtet. Das wird ohne Zweifel für Diskussionen sorgen.«
Leander Scholz, Deutschlandfunk 14.09.2021
»Der Band ist eine wichtige Standortbestimmung von Sex in der modernen westlichen Gesellschaft und zeigt dabei auf, dass über Sex nach wie vor nicht offen und vorurteilsfrei diskutiert werden kann.«
Herbert Pardatscher, Bücherrundschau
»Das Buch analysiert hellsichtig, wie wenig Sexualität mit uns und wie viel sie mit der Gesellschaft zu tun hat.«
Silke Weber, DIE ZEIT
»In ihrem konzisen und mit zahlreichen Beispielen angereicherten Buch verteidigen Dana Kaplan und Eva Illouz den Begriff des sexuellen Kapitals als analytische Kategorie, machen ihn jedoch komplexer und befreien ihn von Gender-Klischees sowie von rationalistischen und identitätspolitischen Kurzschlüssen.«
Jamal Tuschick, der Freitag
»Mit dem Buch Was ist sexuelles Kapital? ist Dana Kaplan und Eva Illouz ein vielversprechender erster Aufschlag gelungen, um den Begriff des sexuellen Kapitals als analytisches Instrument in der Soziologie sowie den Gender- und Sexualwissenschaften zugänglich zu machen. Die Ausführungen der Autorinnen eröffnen erkenntnisreiche Einblicke aus geschlechter-und/oder klassenspezifischer Perspektive und verdeutlichen, wie sexuelles Kapital die Gesamtheit der kapitalistischen Reproduktion umfasst.«
Daniel Ewert, socialnet.de
»Wer Beauvoir und ihren intellektuellen Werdegang kennenlernen oder besser verstehen möchte, der/dem sei dieses Werk wärmstens empfohlen.«
Magdalena Holczik, WEIBERDIWAN - die feministische Rezensionszeitschrift Winter 2021
»Klar, kurz und knapp, spannend.«
Julia Hubernagel, taz am wochenende 12.12.2021
Hauptlesemotive: | Verstehen |
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Nebenlesemotive: | Auseinandersetzen |
Produktart: | Taschenbuch |
Produktform: | Taschenbuch |
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