Fern von Medina
 Djebar, Assia  (13.02.1997)

Verlag: Unionsverlag

Author: Djebar, Assia

ISBN: 978-3-293-20088-3

Erscheinungsdatum: 13.02.1997

Reihe: Unionsverlag Taschenbücher

Sprache: deutsch

Originaltitel: Loin de MÚdine

Originalsprache: fre

Auflage: 5

Übersetzer: Thill, Hans

Umfang: 400 Seiten

MwSt: 7 %

Im Jahr 632, in Medina, mit dem Tod des Propheten Mohammed, beginnt dieses Buch. Siebzehn Frauengestalten aus den ersten Jahrzehnten des Islam erweckt Assia Djebar zum Leben.Fatima, die geliebte Tochter des Propheten, die es wagt, ganz Medina herauszufordern und auf ihren Teil der Erbschaft zu pochen - undenkbar bislang für eine Frau; Aischa, die Gattin Mohammeds, die mehr und mehr zur Übermittlerin von Gottes Wort wird und zur Hüterin der Erinnerung; die jemenitische Königin, die einen falschen Propheten ausschaltet; Selma, die Beduinenfürstin, die ihr Heer gegen den Islam führt; Sadja, die Dichterin, die davon träumt, selbst Prophetin zu werden.Die Spuren all dieser Frauen hat Assia Djebar in den klassischen Chroniken der islamischen Tradition gesucht und gefunden, oft nur durch ein Wort, eine Zeile, einen Satz angedeutet. Sie gibt ihnen wieder Gestalt und Stimme, erzählt ebenso poetisch wie realistisch von ihrer Macht, ihren Kämpfen, ihrer Liebe und ihren Abenteuern.

Rezensionen "Fern von Medina"

»Dieses Buch ist mehr als eine Korrektur einer über Jahrhunderte verzerrten Tradition. Es ist auch die Rehabilitierung der islamischen Frau in der Gesellschaft.«
Ticket

»Ein Geniestreich. Die Historikerin Assia Djebar ist mit dem Lesen von Quellen natürlich vertraut, aber wie sie sie gelesen hat, das macht die Einmaligkeit ihres literarischen Konzepts aus.«
Falter (Barbara Frischmuth)

»Djebar schildert die 17 Frauen mit einer Kraft, schildert realistisch ihre Macht, aber auch ihre Schwächen, ihre Liebe und ihren Humor, gleichzeitig aus sicherer Distanz und doch mit warmer Nähe.«
DAZ (Barbara Frischmuth)

»Ein einfühlsames Geschichtsbuch, das jenseits der bloßen Daten geschrieben wurde.«
foglio (Barbara Frischmuth)

»Allein die Konzentration des historischen Materials auf die Darstellung von Frauen fördert eine Fülle weiblicher Figuren zutage, die auch das rudimentäre Bild, das sich der Westen von der Epoche des Urislam gemacht hat, vorteilhaft erweitern.«
Junge Welt (Sabine Kebir)

»Eine Geschichte des Islam aus Frauensicht.«
Interessengemeinschaft engagierter Buchhandlungen (Sabine Kebir)

»Was so aus der Schilderung vieler ganz unterschiedlicher Frauenschicksale auf dem Schauplatz der Anfänge des Islam entsteht, ist ein imponierendes Fresko mit Gestalten, deren Stimmen die Autorin für uns vernehmlich gemacht hat, Stimmen die von einer Vergangenheit erzählen, die nicht vergangen ist; Stimmen, die fordern, zu handeln, wenn Freiheit und Gerechtigkeit, gleich von wem, missachtet werden und jenes Licht verdunkelt wird, das auch einmal von Medina ausging.«
Saarländischer Rundfunk (Renate Wiggershaus)

»Fern von Medina ist für den Liebhaber anspruchsvoller historischer Romane ein Leckerbissen.«
akt (Renate Wiggershaus)

»Man braucht kein Islamkenner zu sein, um sich ganz spontan von diesen wunderbaren Geschichten, die wahrer sind als Geschichte, forttragen und faszinieren zu lassen.«
Sächsische Zeitung (Regina Karachouli)

»Ein Buch für Menschen, die nachdenken wollen.«
Moslemische Revue (Regina Karachouli)