Pippins Tochters Taschentuch
 (18.04.2021)

24,00 €*

Produktnummer: 9783518225189
Verlag: Suhrkamp
Author: Waldrop, Rosmarie
ISBN: 978-3-518-22518-9
Erscheinungsdatum: 18.04.2021

       
Produktinformationen "Pippins Tochters Taschentuch"
  • Suhrkamp
  • Waldrop, Rosmarie
  • 978-3-518-22518-9
  • 18.04.2021
  • 120 x 22 x 184 (B/T/H)
  • 302
  • Bibliothek Suhrkamp (1518)
  • deutsch
  • The Hanky of Pippin's Daughter
  • englisch
  • 1
  • Cotten, Ann
  • 275 Seiten
  • 7 %

  • Hätten Josef und Frederika Seifert mal besser nicht geheiratet!? Der Ort ist Kitzingen am Main, es sind die späten Zwanziger. Josef ist Kriegsveteran und Lehrer, sehr ins Metaphysische entrückt, Frederika rasend frustrierte Sängerin, rasend frustrierte femme fatale, die, unfähig zu den spirituellen Sublimationen ihres Mannes, bereits wenige Wochen nach der Trauung eine Affäre mit seinem besten Freund beginnt. Ist dieser Seitensprung an allem schuld, was folgen wird?

    Das fragt – ein halbes Jahrhundert später – Lucy, die älteste Tochter, in Briefen an ihre Schwester (oder ist es ihre Halbschwester?). Hätte ihre Mutter nur ein Machtwort sprechen müssen, was die Musik Richard Wagners angeht, damit sich alles ganz anders entwickelt? Und hat der Umstand, dass Frederikas Liebhaber Jude war, Josefs Faszination für den Nationalsozialismus weiter entfacht?

    Rosmarie Waldrop hat einen agilen, feinsinnigen und derben Roman geschrieben. Über eine marode Familie im anschwellenden Nationalsozialismus. Über Sehnsüchte, Enttäuschungen und Verrat. Über kleine Ursachen und große Wirkungen. Und über die beharrliche Ambivalenz einer nicht wirklich zu bewältigenden Vergangenheit.


    Biographie - Waldrop, Rosmarie

    Rosmarie Waldrop, 1935 in Kitzingen am Main als Rosmarie Sebald geboren, studierte Literatur- und Musikwissenschaften in Würzburg und Freiburg, bevor sie in den späten Fünfzigerjahren in die USA emigrierte. In den Sechzigern gründete sie mit ihrem Ehemann Keith die Burning Deck Press, einen der maßgeblichen Verlage für Lyrik. Seit 1968 lebt Rosmarie Waldrop in Providence, Rhode Island, und hat an verschiedenen Universitäten gelehrt. Ihr vielfach ausgezeichnetes Werk umfasst unter anderem 20 Bände Lyrik, 4 Essaysammlungen sowie zahlreiche Übersetzungen, etwa von Werken Friedericke Mayröckers, Elke Erbs, Paul Celans oder Edmond Jabèsʼ.

    Ann Cotten wurde 1982 in Iowa geboren und wuchs in Wien auf. Bei Suhrkamp erschienen von ihr bislang Fremdwörterbuchsonette (2007), Florida-Räume (2011) und Der schaudernde Fächer (2013) und Verbannt! (2016). Ihre literarische Arbeit wird nicht nur in der Literaturszene, sondern auch in den Bereichen der Bildenden Kunst und der Theorie geschätzt und wurde zuletzt mit dem Klopstock-Preis und dem Hugo-Ball-Preis ausgezeichnet. Sie lebt in Wien und Berlin.

    Ben Lerner wurde 1979 in Topeka, Kansas, geboren. Als Schüler war er US-Meister im Debattieren. Lerner ist der Autor von zwei international gefeierten Romanen – Abschied von Atocha und 22:04 –, drei Gedichtbänden, dem Essay Warum hassen wir die Lyrik sowie verschiedenen kollaborativen Arbeiten, u. a. zusammen mit Thomas Demand und Alexander Kluge. Lerner hat zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten, u. a. das Guggenheim Fellowship und das MacArthur Fellowship. Er ist Professor für Literatur am Brooklyn College und lebt mit seiner Frau und den beiden kleinen Töchtern in New York City.


    Rezensionen "Pippins Tochters Taschentuch"

    »Dieser Roman ist ein poetisches Gebilde, aus dem sich ein
    ganzer Diskurs über die – mythischen, historischen, psychologischen
    – Ursprünge des Nationalsozialismus entfaltet …
    In dieser wagemutigen, bisweilen brillanten Prosa liest man
    die leidenschaftliche Artikulation einer schmerzhaften, von
    Schuldgefühlen versehrten Erinnerung. «
    The New York Times



    »Und Rosmarie Waldrop ist nicht zuletzt sehr, sehr komisch. Sie wetzt ihren schwarzen Humor zu einer messerscharfen Klinge, sodass die Pointen wehtun. «
    The Village Voice



    »So schmerzhaft diese Vergangenheitsexploration auch ausfällt: Waldrop münzt das Ganze in eine ästhetische Erfahrung um. Im Untergrund bohrt ein beißender Witz.«
    Maike Albath, Deutschlandfunk Kultur 19.04.2021



    »Das Irritierende mancher Erzählungen, die in die Zeit des Nationalsozialismus und des Krieges zurückreichen, ist deren ungebrochener Ton. Als würde diese Vergangenheit in der Sprache authentisch durchlebt werden können. Nicht so Waldrop. ... einhergehende Zweifel müssten in der Erzählung ausgestellt werden. Pippins Tochters Taschentuch löst dieses Programm eindrucksvoll ein.«
    Ulrich Rüdenauer, Süddeutsche Zeitung 22.04.2021



    »... die Sprache ist großartig.«
    Jan Kuhlbrodt, signaturen-magazin.de 26.04.2021



    »Da Pippins Tochters Taschentuch so bunt und klangintensiv von sämtlichen Regungen des Begehrens erzählt, bedurfte es zwingend eines leichtfüßigen Sprachgestus. Diesen verleiht den aus dem Englischen stammenden Texten die Lyrikerin Ann Cotten.«
    Björn Hayer, der Freitag 07.05.2021



    »Mit großer Leichtigkeit führt Waldrop uns durch die Vergangenheit, und die brillante Übersetzung der Lyrikerin Ann Cotten bewahrt diesen Ton ... Immer wieder werden tönende Bilder und theatralische Szenen entworfen, Musikstücke und Komponisten aufgerufen ... Das ist ganz große Oper, inszeniert als Kammerspiel.«
    SWR2 25.04.2021



    »Das alles ist so rasant erzählt, wird von einem solchen Sprach- und Klangzauber getragen, dass man sich fragt, wer soll das übersetzen? Ann Cotten! ... Fehlt nur noch, dass Rosmarie Waldrops Literatur im deutschsprachigen Raum so breite Aufmerksamkeit erhält, wie sie es längst verdient hat. Es ist höchste Zeit.«
    Christian Metz, Frankfurter Allgemeine Zeitung 26.05.2021



    Hauptlesemotive: Entspannen
    Produktart: Buch gebunden
    Produktform: Hardcover

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