Von den Nazis trennt mich eine Welt
 (13.03.2021)

24,00 €*

Produktnummer: 9783608983296
Verlag: Klett-Cotta
Author: Stresau, Hermann
ISBN: 978-3-608-98329-6
Erscheinungsdatum: 13.03.2021

       
Produktinformationen "Von den Nazis trennt mich eine Welt"
  • Klett-Cotta
  • Stresau, Hermann
  • 978-3-608-98329-6
  • 13.03.2021
  • 137 x 210 (B/H)
  • 558
  • mit Schutzumschlag
  • deutsch
  • 1. Aufl. 2021
  • 448 Seiten
  • 7 %

  • »Es war vor allem nicht leicht, inmitten eines grandios aufgeblähten Machtsystems zu leben, inmitten eines geistigen Terrors, einer phantastischen Lügenhaftigkeit, innerlich abseits, bemüht, sich nicht blenden zu lassen, auch nicht von scheinbaren Vorzügen und Erfolgen.«


    Biographie - Stresau, Hermann

    Hermann Stresau, geboren am 19. Januar 1894 in Milwaukee, wuchs in Frankfurt am Main auf. Ab 1912 studierte er Germanistik und war zwischen 1929 und 1933 als städtischer Bibliothekar in Berlin tätig. Nach seiner Entlassung durch die Nationalsozialisten arbeitete er als Schriftsteller, Lektor, Kritiker und Übersetzer und wurde zu einem angesehenen Intellektuellen der Nachkriegszeit. Davon zeugen unter anderem seine Mitgliedschaft in der Akademie für Sprache und Dichtung sowie das Ehrenpräsidentenamt des Schriftstellerverbandes Niedersachsen.

    Peter Graf, geboren 1967, leitet den »Verlag Das Kulturelle Gedächtnis« und die Verlagsagentur »Walde + Graf«. Publizistisch begibt er sich vor allem auf die Suche nach vergessenen Texten, um sie heutigen LeserInnen neu zugänglich zu machen.

    Ulrich Faure, Jahrgang 1954, lebt als Herausgeber und Übersetzer aus dem Niederländischen, u. a. von Simon Carmiggelt, Thomas Heerma van Voss, Rob van Essen und Pieter Waterdrinker, in Düsseldorf.


    Rezensionen "Von den Nazis trennt mich eine Welt"

    »Eine große Sache: Die Tagebücher von Hermann Stresau zeigen den kritischen Blick eines Normalbürgers auf den Alltag im Dritten Reich.«
    Stephan Speicher, Zeit, 22. April 2021

    Die Zeit (Stephan Speicher)

    »Um zu wissen, wie kam, was kommen musste, sollte man Stresaus feinnervige Analysen lesen. Da kämpft einer gleichermassen mit sich wie mit den Zeiten. Es ist ein am eigenen Leben geschulter Doppelblick auf Massenphänomene, deren Varianten sich bis heute wiederholen. Ein Blick auf die Korrumpierbarkeit der Moral, auf Nationalismus und politische Verführbarkeit. [...] ein anschauliches Bild deutscher Privatgeschichte [...] Es ist eine private Geschichte, in der sich Hermann Stresaus Intellekt gänzlich uneitel an den politischen Veränderungen abarbeitete. Der Schriftsteller will sich mit dem System nicht arrangieren, und schon gar nicht sympathisiert er mit seinen Vertretern. [...] Hermann Stresau war einer derer, die während der Nazizeit nicht der politischen Demagogie verfielen, dafür aber umso klarer auf die Verhältnisse schauten.«
    Paul Jandl, Neue Zürcher Zeitung, 16. April 2021

    Neue Zürcher Zeitung (Paul Jandl)

    »Der Mann ist hellsichtig bis auf den heutigen Tag. Öfters oszillieren seine kommentierenden Beschreibungen, wie der Nationalsozialismus in Deutschland sich epidemisch verbreitete & Folgen hatte, wie die Blaupause unserer Gegenwart […].«
    Wolfram Schütte, Glanz und Elend, 25. Juli 2021

    Glanz und Elend (Wolfram Schütte)

    »Die Tagebücher sind für Stresau notwendige Selbstvergewisserung, um der Rohheit mit einer für ihn selbst verbindlichen moralischen Antithese zu kontern.«
    Anton Thuswaldner, Die Furche, 24. Juni 2021

    Die Furche (Anton Thuswaldner)

    »Die Tagebücher zeigen einen Autor, der die Nazis verachtet. Mit Ekel registrierte Stresau, wie Arnolt Bronnen oder Gottfried Benn sich dem neuen Regime andienten. Trocken analysierte er Hitlers propagandistische Rhetorik.«
    Tagesspiegel (Hendrikje Schauer)

    »Stresau, ein Bildungsbürger, Nationalkonservativer und Freiwilliger des Ersten Weltkriegs, sieht sehr schnell, dass der Nationalsozialismus Deutschland in eine Katastrophe führen wird. In seinen Tagebüchern deutet er philosophisch, politisch und kulturhistorisch Ereignisse und Entwicklungen. Stilistisch hervorragend, sind sie ein außergewöhnliches Zeitdokument, das vielfach auch Anlass zu Überlegungen zu unserer Gegenwart gibt.«
    Carsten Hueck, Deutschlandfunk Kultur, 22. Mai 2021

    Deutschlandfunk Kultur (Carsten Hueck)

    »Die Tagebuchaufzeichnungen zeigen weder einen Helden noch einen, dessen Ansichten aus heutiger Sicht makellos sind. Stresaus feine Beobachtungsgabe der unmittelbaren Umgebung aber zeichnet ein Bild, in dem, obwohl vergleichsweise unaufgeregt und unspektakulär, eben gerade deshalb der ganze Schrecken, der innere Terror und die Angst spürbar werden. Zudem fasziniert seine scharfsinnige Auseinandersetzung mit der Frage, wie aus einem Volk eine bedrohliche Masse werden konnte, in der Distanzierung aber offensichtlich dennoch möglich war.«
    Christine Eickenboom, Literaturkritik.de, 18. Mai 2021

    Literaturkritik.de (Christine Eickenboom)

    »All das aber ändert nichts am Lauf der Dinge, an der Ohnmacht dieses zur inneren Emigration gezwungenen Schriftstellers, der nur im Verborgenen seine wahren Empfindungen kundtun kann. Und damit einen nicht-korrumpierten, uneitlen, klaren Blick auf seine Zeit gewährt. Peter Graf und Ulrich Faure ist nicht genug zu danken für die Wiederentdeckung dieses Werks- und für die mühevolle Arbeit der Vervollständigung und Kommentierung der Tagebücher.«
    Ulrich Rüdenauer, SWR2 lesenswert Magazin, 16. Mai 2021

    SWR2 (Ulrich Rüdenauer)

    Hauptlesemotive: Auseinandersetzen
    Produktart: Buch gebunden
    Produktform: Hardcover

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